Wald- und Wildpark Rolandseck
Die Zufahrt zum Wald- und Wildpark Rolandseck befindet sich links neben den Bahnhof Rolandseck und Arp Museum. Das Empfangsgebäude des 1856 bis 1858 gebauten Bahnhofs gilt als bedeutendes Kulturdenkmal. Heute ist das Gebäude Teil des ARP Museums.
Der Weg zum Tierpark geht steil bergauf, für Radfahrer eine echte Herausforderung. Oben angekommen, gibt es an vielen Stellen einen wunderbaren Blick auf den Rhein, auf die andere Rheinseite nach Bad Honnef und in nördlicher Richtung zum Drachenfels. Einen grandiosen Blick erhält man von der oberen Plattform des Aussichtsturms, der um 1860 erbaut wurde.
Bahnhof Rolandseck und Arp Museum
Aussichtsturm
Blick vom Aussichtsturm in den Wildpark
Blick vom Aussichtsturm in Richtung Königswinter
Ende der 1960er Jahre wurde in Remagen-Rolandseck die Idee geboren, einen öffentlich zugänglichen Park für Wildtiere zu schaffen. Auf einem ca. 35 Hektar großen Gelände der Familie von Lüdinghausen wurde im Oktober 1971 der private Wald- und Wildpark eröffnet. Man achtete sehr darauf, die Natur nicht "anzupassen", sondern deren charakteristische Merkmale zu erhalten. Es wurde ein 2,5 Kilometer langer Rundweg geschaffen, deren Wege unbefestigt, teilweise steil und holprig und nicht immer einfach zu begehen sind. Dafür führen sie durch eine weitgehend naturbelassene hügelige Landschaft mit altem Baumbestand und Wildäsungsflächen. Der Kasselbach durchfließt das Rotwildtal, bildet dort einige Teiche und bietet so den Tieren eine natürliche Wasserversorgung.
Damhirsche (Dama dama)
Die meisten Tiere leben unter natürlichen Gegebenheiten auf ausgedehnten Flächen mit Rückzugsmöglichkeiten in ausgewiesenen Ruhezonen, die für die Besucher tabu sind. Aus diesem Grund dürfen die Wege nicht verlassen werden. Rotwild, Damwild und Mufflons sind daher nicht immer präsent. Es lohnt sich aber, ein wenig Geduld aufzubringen und ein paar Minuten zu warten. Früher oder später sind die Tiere dann doch zu sehen. Ganz anders verhält es sich mit Schafen, Ziegen oder Alpakas. Sie gehen gerne auf die Besucher zu, in Erwartung von Futter oder Streicheleinheiten. Andere Arten, wie die schottischen Hochlandrinder, die Wildschweine und die Ponys sind eingezäunt, können aber zumeist gut beobachtet werden, insbesondere von den Aussichtsplattformen. Der Wald- und Wildpark ist nach wie vor in Privatbesitz und wird seit 2016 von Tessa von Lüdinghausen als Geschäftsführerin geleitet.
Die Damhirsche leben auf der Turmwiese und nutzen den angrenzenden Wald als Ruhezone und als Versteck. Damhirsche sind mit einer Schulterhöhe von 75 - 100 cm deutlich kleiner als die Rothirsche, die eine Schulterhöhe von 130 cm erreichen können.
mitteleuropäische Rothirsche
(Cervus elaphus hippelaphus)
mitteleuropäischer Rothirsch
(Cervus elaphus hippelaphus)
mitteleuropäischer Rothirsch
(Cervus elaphus hippelaphus)
Sibirisches Streifenhörnchen
(Tamias sibiricus)
Sibirisches Streifenhörnchen
(Tamias sibiricus)
Sibirisches Streifenhörnchen
(Tamias sibiricus)
Auf dem Gelände des Wald- und Wildparks lebt eine Gruppe Burunduks, die auch Sibirische Streifenhörnchen genannt werden. Das ist überraschend, denn sie leben eigentlich in Asien. In Mitteleuropa gibt es einige wenige Populationen, die von entlaufenen oder freigelassenen Tieren abstammen. Sie leben zumeist in Parks, auf Friedhöfen oder Waldgebieten und verbringen die meiste Zeit am Boden und in ihren Erdhöhlen, im Unterschied zu unseren Eichhörnchen, die sich vorwiegend auf Bäumen leben.
Alpaka
(Vicugna vicugna f. pacos)
Alpakas
(Vicugna vicugna f. pacos)
Ein Rastplatz,
im wahrsten Sinne des Wortes
Zwergziege
(Capra aegagrus f. hircus)
Zwergziege
(Capra aegagrus f. hircus)
Zwergziegen
(Capra aegagrus f. hircus)
Die Alpakas (hier im Bild die beiden Hengste Yoshi und Koopa) leben auf der Turmwiese zusammen mit dem Damwild und den Zwergziegen. Die Zwergziegen stammen aus West- und Zentralafrika und wurden vermutlich im 17. Jahrhundert erstmals nach Europa eingeführt. Sie werden ca. 12 Jahre alt und bis zu 30 kg schwer.
Europäischer Muflon
(Ovis orientalis musimon)
Europäische Mufflons
(Ovis orientalis musimon)
Europäische Mufflons
(Ovis orientalis musimon)
Die Europäischen Mufflons (auch Muffel genannt) leben zusammen mit dem Rotwild. Man findet sie meistens auf der Wiese im Kasselbachtal. Nur die männlichen Widder haben Hörner, die aufgrund ihrer Form Schnecken genannt werden. Sie erreichen ein Gewicht von ca. 50 kg. Die weiblichen Schafe sind mit etwa 35 kg deutlich leichter.
Schottisches Hochlandrind
(Bos primigenius f. taurus)
Schottische Hochlandrinder
(Bos primigenius f. taurus)
Kamerunschaf
(Ovis orientalis f. aries)
Auf dem höchsten Punkt des Parks leben die schottischen Hochlandrinder. Sie gelten als sehr genügsam und können das ganze Jahr über im Freien gehalten werden. Sie wiegen zwischen 600 und 750 Kilogramm.
Die Wildschwein Rotte besteht aus ca. 20 Tieren. Sie ernähren sich u. a. von Früchten, Eicheln, Bucheckern, Gräsern, Kräutern, Brennnesseln und auch von Insekten, Mäusen, Würmern und Schnecken. Sie können bis zu 200kg schwer und etwa 20 Jahre alt werden.
Shetlandpony
Shetlandponys und Connemara Pony
links die Hauseselstute "Gyros",
rechts die Zwergeselstute „Kimi“
Die Shetlandponys stammen von der gleichnamigen Inselgruppe, die zu Schottland gehört. Im Verhältnis zu ihrer Körpergröße (das Stockmaßliegt liegt meistens unter 100 cm), gehören sie zu den kräftigsten Pferden. Sie können in etwa das Doppelte ihres Körpergewichts ziehen. Daher wurden sie in der Landwirtschaft und als Grubenpferde im Kohlebergbau eingesetzt. Im Wald- und Wildpark leben sie zusammen mit einem Connemara Pony und einem deutschen Reitpony.
Neben den offiziellen Bewohnern des Wald- und Wildpark lassen sich mit ein wenig Glück auch andere Tiere beobachten, die dieses Habitat zu schätzen wissen. Eine Hinweistafel informiert über die Wildvögel im Umfeld des Parks. Für den Pfau trifft das natürlich nicht zu, denn er gehört sozusagen zum Personal.