Hippodom

Die Nachbildung einer afrikanischen Flusslandschaft

Die am 28. Mai 2010 eröffnete afrikanische Flusslandschaft umfasst eine Größe von mehr als 3.500 Quadratmeter. 100 Tiere aus 14 verschiedenen Arten haben hier eine neue Unterkunft gefunden.

Auf den Affenbrotbäumen haben sich Rodrigues-Flughunde angesiedelt. Außerdem sind die Rotbraune Elefantenspitzmaus und verschiedene afrikanische Vögel wie Kuhreiher und Genickbandweber  zu sehen. Die absoluten Stars sind die Nilkrokodile und die Flusspferde. Für die Besucher bieten sich interessante Perspektiven, da beide Arten auch unter Wasser beobachtet werden können. Die Außenanlage teilen sich die Flusspferde mit Sitatunga-Antilopen und Kronenkranichen.

 

Eingang zum Hippodom
Eingang zum Hippodom

Krokodilgehege im Hippodom
Das Krokodilgehege

Taweret
Taweret mit Sa-Schleife

Taweret und Sobek - Nilkrokodile und Flusspferde im alten Ägypten

Im alten Ägypten war Taweret oder Thoëris die Schutzgöttin schwangerer Frauen. Sie galt als den Menschen als besonders wohlwollend, speziell bei der Entbindung. Zumeist wurde Taweret als aufrechtstehendes trächtiges Nilpferd mit löwenähnlichem Kopf, Löwenarmen, Löwenbeinen und einem Krokodilschwanz sowie menschlichen Brüsten dargestellt. Siei trägt die Sa-Schleife, eine altägyptische Hieroglyphe, die für „Schutz“ steht.

Sobek wurde verehrt als Schutzherr des Wassers und als Fruchtbarkeitsgott. Er erhielt einen menschlichen Körper mit dem Kopf eines Krokodils.
In der linken Hand hält er das Was-Zepter und in der rechten Hand ein Anch-Kreuz.
Das Was-Zepter ist ein altägyptisches Symbol in Form eines Stabes, am oberen Ende befindet sich ein stilisierten Tierkopf. In Darstellungen tritt das Zepter vor allem als Macht- oder Glückszeichen verschiedener Götter und des Königs auf. Das Anch, oder Anch-Kreuz ist ein altägyptisches Symbol, das für das Weiterleben im Jenseits steht.

Sobek
Sobek


Das Superkrokodil

Die als "Superkrokodil" bezeichnete Art lebte in der Unterkreidezeit vor ca. 112 Millionen Jahren. Die offizielle Bezeichnung für das bis zu 12 Meter große und bis zu 10 Tonnen schwere Tier ist Sarcosuchus imperator [BROIN & TAQUET, 1966].
Überreste wurden an zwei verschiedenen Stellen in Afrika gefunden.
Die lange Schnauze erinnert an die heutigen Gaviale, ist jedoch um einiges mächtiger und kräftiger. Mit seinen 132 Zähnen machte das Superkrokodil nicht nur Jagd auf Fische, sondern vermutlich auch auf andere Krokodile und Dinosaurier.

Sarcosuchus imperator

Sarcosuchus imperator


Nilkrokodile (Crocodylus niloticus)

Das Nilkrokodil ist nach dem Leistenkrokodil das größte Krokodil. Es erreicht eine Länge von bis zu 6 Metern. Nilkrokodile kennen ein großes Verbreitungsgebiet und zeichnen sich aus durch eine gute Anpassungsfähigkeit. Zwar bevorzugen sie Süßwasser, aber an den Küsten Afrikas und Madagaskars leben sie zudem im Brackwasser und im Salzwasser. Für Reptilien unüblich ist die Sorge um ihren Nachwuchs. Nachdem die Jungtiere geschlüpft sind, werden sie von den Müttern ins Wasser getragen. Die Nahrungspalette der Nilkrokodile reicht von Säugetieren, Reptilien, Vögeln und Fischen bis zu Warzenschweinen, Antilopen und Rindern.


Flusspferde (Hippopotamus amphibius)

Das Nilpferd oder Flusspferd ist nach den Elefanten das schwerste landbewohnende Säugetier. Sie erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 5 Metern bei einem Gewicht von bis zu 4.000 Kilogramm. Neben dem Zwergflusspferd (Choeropsis liberiensis) gilt das Nilpferd als einzig lebende Art aus der Familie der Flusspferde. Die Bezeichnung "Pferd" ist allerdings irreführend, denn biologisch sind sie mit den Pferden nicht verwandt. Ihre nächsten lebenden Verwandten sind die Wale.


Olympia-reif sind die Flusspferde-Unterwasser-Rollen. Den Hinterleib kurz anheben, dann elegant zur Seite abdrehen und souverän auf allen vier Beinen zum Stehen kommen.


Weitere Bewohner im Hippodom

Nil-Buntbarsche (Oreochromis niloticus)
Nil-Buntbarsche
(Oreochromis niloticus)

Rote Elefantenspitzmaus (Elephantulus rufescens)
Rote Elefantenspitzmaus
(Elephantulus rufescens)

Nördlicher Schmalstreifenmungo (Mungotictis decemlineata decemlineata)
Nördlicher Schmalstreifenmungo
(Mungotictis decemlineata decemlineata)

Pelomedusenschildkröte (Pelusios castaneus)
Pelomedusenschildkröte
(Pelusios castaneus)

Erdferkel (Orycteropus afer)
Erdferkel
(Orycteropus afer)

Rodrigues-Flughunde (Pteropus rodricensis) an der Hallendecke des Hippodoms
Rodrigues-Flughunde (Pteropus rodricensis)
an der Hallendecke des Hippodoms