Dinosaurier
Diese Dinosaurier sind tatsächlich alt. Die lebensgroßen Exemplare wurden 1908 von Carl Hagenberg in Auftrag gegeben und im Winter 1909/1910 vom Kölner Bildhauer Josef Pallenberg fertig gestellt. Bei der Anfertigung wurden aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zugrunde gelegt, u.a. Abbildungen von Skeletten und Rekonstruktionen aus naturgeschichtlichen Museen. Es galt, eine möglichst naturgetreue Nachbildung zu erschaffen. Man hielt es damals für durchaus möglich, dass Saurier überlebt haben könnten. Auch Carl Hagenbeck konnte dieser Vorstellung nicht widerstehen und finanzierte eine Afrika-Expedition. Diese sollten Berichte von Reisenden untersuchen, die von einem Lebewesen in der Art eines Brontosaurus berichteten.
Iguanodon (Leguanzahn)
Die Geschichte des Iguanodon begann mit dem Fund eines Schienbeinknochens im Jahr 1809, zu einer Zeit, als der Begriff Dinosaurier noch nicht existierte. Dieser wurde erst 1842 von Richard Owen eingeführt, der die Dinosaurier zunächst als ausgestorbene Gruppe der Reptilien betrachtete. 1822 wurden Zähne gefunden, die ebenfalls dem Iguanodon zugeordnet werden konnten. Da die Zähne denen der heutigen Leguane ähnelten, entstand die Bezeichnung "Leguanzahn". Zunächst wurde vermutet, dass sich Iguanodon auf vier Beinen bewegt. Man dachte an ein drachenähnliches Tier mit langem Schwanz und echsenartigem Kopf. Auf der Schnauze des Tieres wurde ein kurzes Horn vermutet. Später sollte sich herausstellen, dass es sich dabei um einen Daumen des Tieres handelte. Iguanodon war ca. 5 m hoch, 9 m lang und wog 4,5 Tonnen. Der Vegetarier konnte aufrecht gehen und so auch an höher gelegene Pflanzenteile gelangen. Der lange Schwanz diente dabei zur Stütze bzw. zur Wahrung des Gleichgewichts.
Apatosaurus (trügerische Echse)
Der 1877 von Othniel Charles Marsh beschriebene Saurier gehört sicherlich zu den bekanntesten Sauriern, vermutlich aber eher unter seiner nicht offiziellen Bezeichnung "Brontosaurus (Donnerechse)". 1877 fand Marsh die ersten Fossilien und gab ihnen die Bezeichnung Apatosaurus, 1879 gab er anderen fossilen Funden die Bezeichnung Brontosaurus. Erst 1903 stellte sich heraus, dass beide Funde zur gleichen Gattung gehörten. Nach den Regeln der zoologischen Nomenklatur ist in solchen Fällen der ältere Name anzuwenden, also Apatosaurus. Man schätzt seine Gesamtlänge auf ca. 20 Meter und sein Gewicht auf etwa 33 Tonnen.
Triceratops (Dreihorngesicht)
Der 1889 von Othniel Charles Marsh beschriebene Saurier erreichte eine Gesamtlänge von ca. 9 Metern, wobei alleine 2 Meter vom mächtigen Schädel beansprucht werden. Verantwortlich für die Namensvergabe sind die 3 Hörner, ein relativ kleines Nasenhorn und zwei große Hörner über den Augen. Auffällig ist zudem der gewaltige Nackenschild, der vermutlich den Nacken gegen Bisse der Fressfeinde schützen sollte. Triceratops selbst war ein reiner Pflanzenfresser.
Ein Allosaurus zerlegt einen Apatosaurus
Ein Ceratosaurus attackiert einen Stegosaurus
Pareiasaurus
Allosaurus (andersartige Echse)
Allosaurus wurde 12 Meter lang und gehörte zu den größten fleischfressenden Sauriern seiner Zeit. Die merkwürdige Bezeichnung "andersartige Echse" wurde im Rahmen der Erstbeschreibung durch Othniel Charles Marsh im Jahr 1877 vergeben. Die Anatomie der Wirbelknochen war bei Allosaurus anders als bei den bis dahin bekannten Dinosauriern. Allosaurus bewegte sich ausschließlich auf den langen und kräftigen Hinterbeinen. Die Arme waren relativ kurz, die Hände hatten drei Finger mit scharfen Krallen. Unterschiedliche Meinungen bestehen zur Lebensweise der Tiere. Die Meinung, dass es sich um einen Aasfresser handelt, scheint sich nicht durchzusetzen. Vieles deutet auf einen erfolgreichen Jäger hin, der eventuell sogar im Rudel auf Beutezug ging.
Ceratosaurus (Hornechse)
Auch Ceratosaurus wurde von Othniel Charles Marsh beschrieben. Der Saurier verdankt seinen Namen einem kleinen Horn über der Nase. Der etwa 5-6 Meter große und 2 Tonnen schwere Saurier wird als erfolgreicher Jäger beschrieben. Fossile Fußabdrücke deuten darauf hin, dass er in Rudeln die erheblich größeren Sauropoden jagte.
Stegosaurus (Dachechse)
Der 1877 ebenfalls von Othniel Charles Marsh beschriebene Saurier erhielt die Bezeichnung Stegosaurus (stegos = Dach, saurus = Echse). Die Namensvergabe basierte auf der Annahme, die Rückenplatten lägen flach auf dem Rücken und würden sich wie Dachziegel überlappen. Tatsächlich stehen die Platten aufrecht in zwei Reihen. Die genaue Bedeutung dieser Platten ist unklar. Diskutiert werden u.a. folgende Varianten: sie dienen der Verteidigung, der Temperaturregulierung oder zum Imponieren z. B. bei der Brautschau. Die maximale Körperlänge des Vegetariers wird auf ca. 9 Meter geschätzt, die Höhe auf etwa 4,5 Meter und das Gesamtgewicht auf 4 Tonnen. Es werden drei Arten unterschieden: Stegosaurus armatus, Stegosaurus stenops und Stegosaurus ungulatus.
Pareiasaurus
Pareiasaurus hatten massive, plumpe Körper mit stämmigen Beinen, breiten Füßen und einem kurzen Schwanz. Ihre schweren Schädel waren mit zahlreichen Noppen und Rippen verziert. Die Zähne ähneln denen von Leguanen und anderen pflanzenfressenden Reptilien. Das Gebiss und der tiefe Körper deuten auf eine pflanzenfressende Ernährung hin. Ihre Beine waren direkt unter dem Körper positioniert. Daher gelten sie als das früheste bekannte Beispiel für einen Tetrapoden mit vollständig aufrechter Haltung.
Teleosaurus
Die lange Schnauze des Teleosaurus mit den zahlreichen scharfen Zähnen ähnelt den heutigen Gavialen. Der Rücken des Teleosaurus war kräftig gepanzert.
Deinosuchus (furchterregendes Krokodil oder Schreckenskrokodil)
Von Deinosuchus wurden bis zu zwei Meter lange fossile Schädelteile gefunden, aber keine Skelettteile von Rumpf oder Schwanz. Wenn man die Kopf-Rumpf-Länge aktuell lebender Krokodile als Vergleichswert annimmt, würde die Gesamtlänge von Deinosuchus bei 10 Metern liegen. Die Schädelproportionen ähneln denen des Nilkrokodils (Crocodylus niloticus). Man vermutet eine vergleichbare Verhaltensweise, wie z.B. das Lauern auf Beute im Wasser.
Ichthyosaurus
Ichthyosaurier ähneln wegen der Rückenflosse und der langgezogenen Schnauze den heutigen Delphinen. Sie waren vollständig an das Leben im Wasser angepasst und lebten ausschließlich im Meer. Zum Atmen mussten sie aus dem Wasser auftauchen. Ichthyosaurier waren Reptilien und gehörten damit zu den Landwirbeltieren. Sie sind sekundär wieder zum Leben im Wasser übergegangen. In ihren Flossen lassen sich Ober- und Unterarmknochen, Handwurzelknochen und Fingerknochen unterscheiden. Ichthyosaurier konnten nicht an Land kriechen und Eier ablegen. Sie waren lebendgebärend und stammten wahrscheinlich schon von lebendgebärenden Vorfahren ab. Auffallend sind ihre sehr großen Augen. Das größte bei einem Ichthyosaurier gefundene Auge ist auch das größte Auge aller Wirbeltiere. Es hatte einen Durchmesser von 26,4 cm und gehörte zu Temnodontosaurus platyodon.
Mastodonsaurus
Der Mastodonsaurus gehört nicht zu den Sauriern, sondern ist ein Vertreter der Amphibien. Sie erreichten eine Länge von mehr als 5 Metern, alleine der Kopf konnte bis zu 1,40 Meter groß werden. Der Schwanz war sehr kurz. Mastodonsaurus war extrem massig gebaut, unter seiner Haut lagen viele kleine Knochenplatten. Sein Gewicht wird auf eineinhalb Tonnen geschätzt. Er besaß an jedem Fuß fünf Zehen, die vielleicht mit Schwimmhäuten verbunden waren. Die kurzen und stämmigen Beine waren nicht für einen längeren Aufenthalt an Land geeignet. An der Maulspitze besaß er zwei Zähne, die durch den Oberkiefer ragten. Die heute lebenden Japanischen Riesensalamander (Andrias japonicus) wirken mit ihren 1,50 Metern Gesamtlänge im Vergleich zu Mastodonsaurus recht bescheiden.
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