Aquazoo Löbbecke Museum Düsseldorf

Das Aquazoo Löbbecke Museum in Düsseldorf verbindet Zoo, Aquarium und Naturkundemuseum

Parapuzosia seppenradensis

Der Dachschädler (Eryops megacephalus), ein 2 Meter langes urtümliches Amphieb

Karte

Unser letzter Besuch: 10/2022    webseite.png


Das Aquazoo Löbbecke Museum wurde 1987 eröffnet. Erstmalig wurde die Darstellungsweisen eines Zoos verknüpft mit denen eines Naturkundemuseums. Die thematischen Wurzeln reichen weit über 100 Jahre zurück.

Der 1873 gegründete Tierschutzverein "Fauna" entschied sich in einer Generalversammlung im Mai 1874 zur Errichtung eines Zoologischen Gartens in Düsseldorf. Dazu wurde eine Aktiengesellschaft gegründet und am 30. Mai 1876 konnte der Zoo mit einem Bestand von rund 200 Tieren eröffnet werden. Nach erheblichen finanziellen Problemen drohte um 1900 der Konkurs. Der Unternehmer Gustav Adolf Scheidt schenkte der Stadt Düsseldorf 500.000 Goldmark, um die Aktien des Zoos zu übernehmen. So ging der Zoo mit einem Bestand von 1.238 Tieren im Juni 1905 in den Besitz der Stadt. Etwa zeitgleich baute der Apotheker und Privatgelehrte Theodor Löbbecke (1821-1901) ein bedeutendes Privatmuseum der Naturkunde auf, das Museum Loebbeckeanum. Nach seinem Tod 1901 wurde die Sammlung und die Bibliothek an die Stadt Düsseldorf übergeben. 1904 wurde im alten Lagerhaus am Rheinwerft das Löbbecke-Museum eröffnet. 1930 zog das Museum in ein Ausstellungshaus, das neben dem neu gestalteten Zooeingang eröffnet wurde. Zoo und Museum wurden im 2. Weltkrieg zerstört. Die Sammlung wurde 1947 als Museum in einen Hochbunker an der Düsseldorfer Brehmstraße neu eröffnet. Es sollte eigentlich nur eine Übergangslösung sein. 1948 entstand an gleicher Stelle das Aquarium, in das die noch nutzbaren Materialen (u.a. eine Kompressoranlage und 12 Schauaquarien) aus dem 1932 gegründeten "Aquarien- und Terrarienverein Iris" übernommen wurden. Dieser Verein hatte einen Mini-Zoo am Ostpark mit einem Warmhaus für tropische Fische, Amphibien und Reptilien unterhalten. 1987 zogen sowohl das Aquarium als auch die Löbbecke-Sammlungen in den Neubau im Nordpark und bilden nun zusammen das "Aquazoo Löbbecke Museum". Das Gelände des ehemaligen Zoos an der Brehmstraße wurde 1951 zu einem Stadtteilpark, dem heutigen „Zoopark“ umgebaut.

Ab 2014 wurde das Gebäude saniert und im September 2017 wiedereröffnet. Nun führt ein Rundgang durch verschiedene Themenräume und erzählt die Geschichte der Lebewesen. Beginnend von den ersten Lebensformen, über die Entwicklung vom Einzeller zum Säugetier, bis zur Besiedlung der Meere, der Süßgewässer und Lebensräume an Land.

Auf einer Gesamtfläche von 6.800 Quadratmetern leben ca. 5.000 Tiere aus über 500 Arten. Es gibt eine Tropenhalle, ca. 80 Aquarien und 60 Terrarien und Insektarien sowie 1.400 Sammlungsobjekte, Modelle und interaktive Medien.

Parapuzosia seppenradensis
Riesenammonit (Parapuzosia seppenradensis)

Mirounga leonina
Südlicher Seeelefant (Mirounga leonina)

In Anlehnung an die Ausstellungen "Tiere an Land" und "Tiere im Wasser" haben wir die Aufnahmen, die bei unseren Besuchen entstanden, ebenfalls in diese beiden Themenbereiche geteilt. Bei manchen Tierarten ist die eindeutige Zuordnung in Landbewohner oder Wasserbewohner schwierig. Bei den Amphibien wird das besonders deutlich: Der wissenschaftliche Name Amphibia setzt sich zusammen aus den altgriechischen Begriffen "amphí" (auf beiden Seiten) und "bíos" (Leben).Viele Arten verbringen zunächst ein Larvenstadium im Wasser und gehen nach einer Metamorphose an Land. Die erwachsenen Tiere bewohnen im Jahresverlauf oft sowohl aquatische als auch terrestrische Habitate.

Um diesem Dilemma zu entgehen, haben wir die Amphibien Tiere im Wasser zugeordnet, ebenso Nesseltiere, Stachelhäuter, Manteltiere, Fische und einige wenige Gliederfüßer wie Krebse und Garnelen. Reptilien, Vögel, Säugetiere und die meisten Gliederfüßer (z.B. Insekten und Spinnen), sind bei Tiere an Land zu finden.

Tiere im Wasser

Die Wasserbewohner im Aquazoo Löbbecke Museum DüsseldorfTiere im Wasser
Langnasen-Doktorfisch (Naso brevirostris)

Die Ausstellung "Tiere im Wasser" zeigt eine sehr umfangreiche Sammlung von Süßwasser- und Meeresbewohnern in naturnahen Lebensräumen. Zu sehen sind Frösche, Molche, Salamander, Korallen, Seenelken, Seeigel, Seesterne, Quallen, Kraken, Krebse, Garnelen und eine erlesene Auswahl an Fischen, darunter zahlreiche gefährdete Arten.

Tiere an Land

Die Landbewohner im Aquazoo Löbbecke Museum DüsseldorfVaranus panoptes horni
Arguswaran (Varanus panoptes horni)

In der Ausstellung "Tiere an Land" konnten wir immer wieder neue Arten entdecken, darunter mehrere Warane, zum Beispiel den vom Aussterben bedrohten Mitchells Waran, Papuawaran, Schwarzer Baumwaran, Glauerts Felsenwaran und zuletzt den Arguswaran. Nach Mississippi-Alligator  und Krokodilkaiman lebte in der Tropenhalle bei unserem letzten Besuch das Australische Süßwasserkrokodil. Mit anderen Worten: Es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken.