Sardinien - Nuraghen, Capos und Lagunen
Sardinien eine fantastisch schöne Insel mit traumhaften Stränden und Lagunen, mit Bergen und eindrucksvollen Felsformationen. Die Vielfalt der Ökosysteme ist eine gute Voraussetzung für eine interessante Flora und Fauna. Zudem gibt es zahlreiche archäologisch interessante Ort, darunter die Gigantengräber aus der Vorläuferkultur der Nuragher. Die alten Griechen bezeichneten Sardinien übrigens als „Sandalyon“, da die Form der Insel an einen Fußabdruck erinnert.
Die Bedeutung der sardischen Flagge ist tief mit der Geschichte der Insel verwurzelt. Zu ihrer Herkunft gibt es mehrere Legenden, zum Beispiel die von Peter I., König von Aragon, der 1096 in der Schlacht von Alcoraz vier schwarze Könige enthaupten ließ, worauf die 4 Köpfe in das Wappenschild aufgenommen wurden. Andere Quellen erzählen, dass San Giorgio (Sankt Georg) auf dem Schlachtfeld erschien und vier wichtige und mutige Prinzen köpfte. Jedenfalls führte Peter III. später ein neues Hoheitszeichen ein: Einen weißen Schild mit roten St. Georgs-Kreuz und den Köpfen von vier Mohren mit weißem Stirnband. Im 14, Jahrhundert wurde Sardinen Teil des aragonesisches Königreichs und im 17. Jahrhundert wurde das Wappen offiziell auf Sardinien eingeführt. Tatsächlich aber stellt die „Bandiera dei Quattro Mori" die vier Giudicati dar. Als Giudicati werden die 4 unabhängigen sardischen Gebiete Cagliari, Logudoro, Arborea und Gallura bezeichnet, die zwischen dem neunten und fünfzehnten Jahrhundert ihre Insel vor der ständigen Invasion der Mauren verteidigten.
Sardinien
Überreste der Nuraghenkultur
Über die gesamte Insel verteilt, findet man die Überreste der Nuraghenkultur, die auf die Zeit von 1800 bis 500 v. Chr. datiert wird. Etwa 7000 Nuraghen (Turmbauten), 400 Gigantengräber und 40 Brunnen sind bisher bekannt.
Aus diesem Grund nennt man Sardinen gerne "das größte Museum unter freiem Himmel". Wir haben einige dieser historischen Stätten besucht.
Die Tierwelt auf Sardinien
Sardinien hat mehrere Naturschutzgebiete, um einzigartige Lebensräume zu bewahren. Es gibt zahlreiche Arten, die entweder nur auf Sardinien vorkommen z.B. der Sardische Buchfink (Fringilla coelebs sarda) und der Sardische Eichelhäher (Garrulus glandarius ichnusae) oder deren Vorkommen auf Sardinien und Korsika beschränkt ist, z. B. der Rotfuchs (Vulpes vulpes ichnusae) und die Zaunammer (Emberiza cirlus nigrostriata).
Monte Limbara
Der Monte Limbara ist ein Gebirgsmassiv im Norden Sardiniens, mit beeindruckenden Fels- und Gesteinsformationen und einer sensationellen Fernsicht. Die Stadt Tempio Pausania ist gut zu sehen, ebenso die 6 km nordwestlich liegende Gemeinde Aggius. Sogar Korsika ist bei guter Sicht erkennbar. Die höchsten Punkte sind die beiden Granitgipfel Punta Balistreri (1363 m) und Punta sa Berritta (1359 m). Eine rund 10 Kilometer lange und kurvenreiche Straße führt hinauf bis zum Gipfel.
Lost Place: Die verlassene Funkbasis
1966 hat die USAF (United States Air Force) eine Funkbasis auf dem Monte Limbara in Betrieb genommen. Sie war Teil des Mittelmeer-Funknetzwerkes „486L Mediterranean Communications System (MEDCOM)". Ziel des Netzwerks war die Übertragung verschlüsselter Nachrichten über das Mittelmeer, von England über Spanien bis in die Türkei. 1993 wurde die Basis am Monte Limbara aufgegeben. Heute ein interessanter "Lost Place".
Die Lagune von San Teodoro
Der Naturschutzpark "Lagune von San Teodoro" liegt in der Provinz Olbia-Tempio an der Ostküste Sardiniens. Die Einheimischen bezeichnen sie als einer der größten Naturschätze der Insel.
Es gibt einen Wanderweg mit Hinweistafeln zur einheimischen Flora und Fauna und die Möglichkeit, viele Vogelarten auf einer Bootstour zu sehen. Darunter auch die rosafarbenen Flamingos, die In der sardischen Sprache respektvoll „Genti Arrubia" (rote Leute) genannt werden.
Capo Testa
Das Capo Testa liegt an der Nordspitze Sardiniens. Von hier aus hat man einen wunderbaren Blick auf das Meer bis nach Korsika. Auf dem Gelände befinden sich der 1845 gebaute Leuchtturm und eine Aussichtsstation. Die eigentlichen Stars auf Capo Testa sind die bizarren Tafoni-Felsen. Wie geschickt platzierte Skulpturen lassen diese viel Spielraum für Fantasien. Einige glauben, Tiere, Gnome, Kobolde, Riesen oder andere Fabelwesen erkennen zu können.
Capo Figari
Der ca. 850 Hektar große Naturpark Capo Figari befindet sich an der Spitze der Halbinsel von Golfo Aranci. Der Naturpark ist ein Schutzgebiet im Sinne der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, einer Naturschutz-Richtlinie der Europäischen Union. Diese hat zum Ziel, wildlebende Arten, deren Lebensräume und die europaweite Vernetzung dieser Lebensräume zu sichern und zu schützen. Es gibt drei empfehlenswerte Wanderwege: zum Cimitero degli Inglesi (Engländer-Friedhof), zur Batteria Luigi Serra und hinauf zum alten Semaforo.
Capo d'Orso
Das Capo d’Orso (Bärenkap) ist eine Landspitze an der Nordostküste Sardiniens. Sie verdankt ihren Namen einem auffälligen und weit sichtbaren Felsen, der an einen Bären erinnern soll. Schon die alten Seefahrer nutzten den Felsen zur Orientierung und angeblich soll auch Odysseus während seiner Fahrt durchs Mittelmeer den Bärenfelsen passiert haben.
In unmittelbarer Nähe befinden sich die Reste der Festung Capo d'Orso.