Die Huacachina Oase (Laguna de Huacachina)
Die Huacachina Oase (Laguna de Huacachina)
Die Huacachina Oase liegt nahe der Stadt Ica. Sie entstand durch das Aufsteigen unterirdischer Strömungen aus den Anden. Jährlich fallen nur 25 mm Niederschlag, was dazu führte, dass die Lagune 1988 austrocknete. Seitdem wird das Wasser aus Ica eine etwa fünf Kilometer lange, unterirdische Leitungen zugeführt. So versucht man, die Oase zu erhalten und die Vegetation aus Palmen, Eukalyptus- und Johannisbrotbäumen zu bewahren. Die Vegetation wird gerne als Rastplatz von Vögeln genutzt, die diese Region durchqueren. Ansonsten tummeln sich gerne Touristen in dem kleinen Ort, um Wanderungen, Sandboarding oder Buggyfahrten in den Dünen zu unternehmen und den Sonnenuntergang zu genießen.
Der Name der Oase kommt aus der Quechua-Sprache und geht zurück auf eine Legende, bei der eine weinende Frau namens Huacca-China im Mittelpunkt steht. Huacca-China bedeutet sinngemäß: "die, die weint" bzw. "die Frau, die weint". Wie so oft bei überlieferten Legenden, gibt es gleich mehrere Versionen. Dabei sind einige wenige Eckpunkte gleich oder zumindest ähnlich. Bei den Herleitungen und den ausschmückenden Details allerdings scheint die Fantasie des jeweiligen Erzählers eine entscheidende Rolle zu spielen.
Eine schöne Prinzessin wurde von den Männern der Stadt begehrt, was sie aber nicht erwiderte. Sie versteckte sich vor ihnen. Sie badete nur an einer abgelegenen Stelle, die außer ihr niemand kannte. Eines Tages sah sie im Spiegel einen fremden Mann, der sie entdeckte und auf sie zukam. Sie bekam Angst und lief davon. Ihre Kleider verhedderten sich in einem Baum und verwandelten sich in Dünen. Als sie stolperte, zerbrach ihr Spiegel und aus den Splittern entstand eine Lagune. Sie sprang in die Lagune und tauchte ab. Als sie später versuchte, die Lagune zu verlassen, stellte sie fest, dass sie anstelle von Beinen eine große Flosse hatte. Sie hatte sich in eine Meerjungfrau verwandelt. Seit diesem Ereignis kommt sie jede Nacht heraus, um Fremde in die Lagune zu locken und zu ertränken.
In einer anderen Variante handelte es sich um eine junge Inka-Frau, die den Tod ihres Geliebten betrauerte. Kurz nach ihrer Heirat musste dieser in den Krieg ziehen und verlor sein Leben. Als die junge Frau die schlechte Nachricht erfuhr, ging sie an den Ort, an dem sie sich zum ersten Mal getroffen hatten. Dort weinte die tage- und nächtelang, bis sich eine Lagune aus ihren Tränen gebildet hatte. Auch sie verwandelte sich in eine Meerjungfrau, Auch sie kommt jede Nacht heraus, allerdings nur, um nach ihrem Geliebten zu rufen.
Also Vorsicht, falls beim nächtlichen Spaziergang durch die Oase eine Meerjungfrau erscheint. Man kann nie wissen, aus welcher der beiden Geschichten sie stammt.
Bei unserem Besuch konnten wir einige Vögel rund um die Lagune entdecken. Bei den Nachtreihern und den Amerikateichhühner war sogar Nachwuchs zu sehen.
Adulter Nachtreiher
(Nycticorax nycticorax)
Junger Nachtreiher
(Nycticorax nycticorax)
Junger Nachtreiher
(Nycticorax nycticorax)
Amerikateichhuhn
(Gallinula galeata)
Amerikateichhuhn mit Nachwuchs
(Gallinula galeata)
Junge Amerikateichhühner
(Gallinula galeata)
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