Cochahuasi Animal Sanctuary
Das Santuario Animal de Cochahuasi wurde im Jahr 2008 gegründet. Ziel der Einrichtung ist die Rettung von Wildtieren, die aus dem illegalen Handel, dem Schwarzmarkt oder von Privatpersonen stammen. Als Besucher erfährt man die Geschichte aller hier lebenden Tiere. Erklärt werden die Herkunft der Tiere und die Möglichkeit ihrer Freilassung bzw. ihrer Wiederanpassung an den natürlichen Lebensraum. In vielen Fällen ist eine Freilassung nicht möglich, da sie vom Kontakt mit Menschen abhängig sind oder Verletzungen erlitten haben, die eine Rückkehr in die Wildnis unmöglich machen. Das betrifft Tiere, die in der Natur nicht aus eigener Kraft überleben können oder eine leichte Beute für Jäger oder andere Tiere derselben Art sind. Beispiele sind Schildkröten mit Brüchen im Panzer und Vögel mit gebrochenen Flügeln oder gebrochenen Beinen. Es befinden sich auch einige geschützte Arten in der Auffangstation, zum Beispiel Andenkondore, Pumas und Andenhirsche.
Die Auffangstation befindet sich bei Kilometer 22 auf der Straße von Cusco nach Pisac. Angeboten wird auch eine "Private Tour", inklusive Transfer vom Hotel und zurück. Ein Guide führt durch die Anlagen und ermöglicht den Besuchern recht nahe an die Tiere heranzukommen und bei der Fütterung mitzuhelfen.
Cochahuasi Animal Sanctuary
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Für die Andenkondore (Vultur gryphus) gibt es ein Programm zum Schutz und zur Erhaltung. Dazu wurde ein Exemplar mit einem GPS-Gerät ausgestattet und in die Natur entlassen. Er liefert wichtige Daten wie Höhe, Fluggeschwindigkeit, Temperatur oder die Position des Nistplatzes. Diese Informationen helfen, das Verhalten der Tiere besser zu verstehen und die Art zu erhalten. In Peru gibt es etwa 2.500 Kondore. Ihr langsamer Fortpflanzungszyklus, bei dem nur alle zwei Jahre Eier produziert werden und die Geschlechtsreife, die erst mit 9 bis 12 Jahren erreicht wird, stellen eine enorme Herausforderung für die Erhaltung der Art dar.
Auch die Aufklärung der einheimischen Bevölkerung ist wichtig. Es gibt einen schwunghaften illegalen Handel mit Kondorfedern. Sie gelten als Machtsymbol, da der Vogel bei den Inkas als Gottheit galt. Manche Bauern halten die Kondore fälschlicherweise für Jäger, die ihre Nutztiere töten. Das dazu führt, dass sie die Kondore töten. Um diesem Irrglauben zu entgegnen, werden die Andenkondore zusammen mit Vikunjas in einer großen Voliere gehalten. Hier kann sich jeder selbst davon überzeugen, dass die Vikunjas nicht angegriffen werden. Kondore sind reine Aasfresser und töten keine Beute. Sie sorgen sogar dafür, dass verwesendes Fleisch schnell beseitigt wird und erfüllen damit eine wichtige Funktion im Ökosystem.
Südamerikanischer Puma
(Puma concolor concolor)
Südamerikanischer Puma
(Puma concolor concolor)
Südamerikanischer Puma
(Puma concolor concolor)
Pumas sind sehr bewegliche und kräftige Tiere, die taxonomisch den Kleinkatzen zugeordnet werden. In der Kultur Südamerikas spielt der Puma eine herausragende Rolle. Die Stadt Cusco wurde in Form eines Pumas erbaut. Der Titicacasee wurde aufgrund seiner Form nach dem Puma benannt. "Titi" ist der Name des Pumas in der Aymara-Sprache. Wenn man eine Karte des Sees auf den Kopf stellt, soll man die Form eines Pumas erkennen können. Viele Kulturen verehrten den Puma als Gottheit. Auch Inka-Götter wie Viracocha und Illapa wurden mit dem Puma in Verbindung gebracht. In Bolivien fand man die Überreste der Tempelanlage Puma Punku (Das Tor des Pumas) und gleich nebenan befindet sich die Tempelanlage Akapana, deren Haupteingang von schwarzen Chachapumas (Pumamännern) bewacht wurde.
Hier weitere Bewohner der Cochahuasi Animal Sanctuary:
Nördlicher Andenhirsch
(Hippocamelus antisensis)
Andengans
(Chloephaga melanoptera)
Braunkopfente
(Anas flavirostris oxyptera)
Virginiauhu
(Bubo virginianus)
Waldschildkröte
(Chelonoidis denticulatus)
Bolivianischer Totenkopfaffe
(Saimiri boliviensis boliviensis)
Peru-Nasenbär
(Nasua nasua montana)
Weißbrusttukan mit Schnabel-Prothese
(Ramphastos tucanus)
Llamanaco,
Hybrid aus Lama und Guanako
Grünflügelaras
(Ara chloropterus)
Grünflügelara (Ara chloropterus)
und Gelbbrustara (Ara ararauna)
Gelbbrustara
(Ara ararauna)
Rotmaskensittiche
(Psittacara mitratus)
Gelbstirn-Amazonen
(Amazona ochrocephala nattereri)
Rotbugara
(Ara severus)
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