Puerto Rico - El Yunque National Forest
Der El Yunque National Forest ist ein 113 km² großer Regenwald im Osten von Puerto Rico, ca. 40 Kilometer entfernt von der Hauptstadt San Juan. Der Name stammt aus dem Indianischen Wort "Yuquiye" und bedeutet "Wald der Wolken". Wie alle Nationalparks der USA steht auch El Yunque unter der Verwaltung des United States Forest Service. Es ist der einzige Nationalpark der USA mit einem tropischen Regenwald. Wesentlicher Bestandteil sind die Luquillo Mountains, deren höchster Punkt mit 3.533 ft. (ca. 1.080 Meter) angegeben wird.
Puerto Rico
Der Freistaat Puerto Rico (Estado Libre Asociado de Puerto Rico) ist das größte und einwohnerreichste Außengebiet der USA. Zu Puerto Rico gehören auch die Spanischen Jungferninseln, das sind Culebra, Vieques und einige kleinere Inseln.
Als Teil der Vereinigten Staaten hat Puerto Rico keine eigene Außenpolitik. Alle außenpolitischen Angelegenheiten werden von den Vereinigten Staaten wahrgenommen. Staatsoberhaupt ist der Amerikanische Präsident, Oberhaupt der Regierung ist der Gouverneur von Puerto Rico. Ihm unterstehen die Polizei, die National- und die Staatsgarde.
Seit 1917 besitzen alle Puerto-Ricaner die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Dennoch stehen ihnen nicht alle verfassungsmäßigen Rechte zu, sondern nur die Grundrechte. Bei den US-Präsidentenwahlen haben sie kein eigenes Stimmrecht. Seit 2012 gab es mehrere Referenda, in der sich die Mehrheit der abgegebenen Stimmen für die Umwandlung in einen US-Bundesstaat aussprachen.
Die Flagge von Puerto Rico ist beinahe identisch mit der Flagge von Kuba, die Farben Blau und Rot sind allerdings vertauscht. Sie wurde 1895 als offizielle Fahne der (illegalen) Befreiungsbewegung Puerto Ricos von der "Sektion Puerto Rico der Revolutionären Kubanischen Partei) vorgestellt. Seit 1952 darf die Flagge offiziell verwendet werden.
Sie besteht aus den Farben Rot (für das Blut der mutigen Männer), Blau (für den Himmel und das Meer) und Weiß (für den Sieg und den Frieden).
Der Stern ist Symbol für die Einheit der Nation und das Dreieck für die drei Gewalten des Staates.
Im Besucherzentrum El Portal Rain Forest Center gibt es umfangreiche Informationen, zum Beispiel über die zahlreichen Wanderwege und geführte Touren. Ergänzende Details, u.a. die Öffnungszeiten des Parks sind unter www.elyunque.com zu finden. Mit "Thousands of native plants" umschreibt die Parkverwaltung die Artenvielfalt der Fauna. Neben 150 verschiedenen Farnen und 70 Orchideenarten sind 240 verschiedene Baumarten bekannt. 88 gelten als endemisch in Puerto Rico, von diesen sind 23 ausschließlich im El Yunque Nationalpark zu finden. Der Bambus wurde gezielt angepflanzt um die Erdoberfläche vor Erosion durch Wind und Regenwasser zu schützen.
13 verschiedene Coqui-Frösche der Gattung Eleutherodactylus leben im Nationalpark. Ihre Laute "co-qui" sind verantwortlich für den Namen. Eleutherodactylus coqui gilt als das inoffizielle Nationalsymbol Puerto Ricos. Einheimische nutzen gerne die Redewendung "Soy de aquí como el coquí”, sinngemäß "Ich bin von hier, genau wie der Coqui".
Von den rund 50 Vogelarten ist die Puerto-Rico-Amazone (Amazona vittata) die seltenste Art. Schätzungen (vgl. Birdlife) gehen von ca. 50 noch lebenden adulten Individuen aus. Damit zählt der einzige in den USA beheimatete Papagei zu den 10 weltweit am stärksten bedrohten Vogelarten.
Die einzigen heimischen Säugetiere im Nationalpark sind die Fledermäuse. Die Angestellten der Parkverwaltung und die Guides weisen intensiv und mehrfach darauf hin, dass alle vorkommenden Arten keine Vampire sind, sondern sich von Blüten, Früchten und Insekten ernähren. Vermutlich verbinden nicht wenige Besucher das Wort Fledermaus (englisch bats, spanisch murciélagos) mit blutrünstigen und hinterlistigen Monstern. Insofern scheint ein wenig Aufklärung durchaus erforderlich zu sein.
Die Welt der Reptilien wird dominiert von der Vielzahl der Anolis, die beinahe am jedem Baum zu finden sind. Größere Reptilien, wie die Puerto-Rica-Boa (Chilabothrus inornatus) werden nur selten gesichtet. Ab und zu huscht ein Mungo (Herpestes javanicus) durch das Gestrüpp. Wie auf vielen karibischen Inseln wurde diese um 1870 eingeführt um die Ratten in den Zuckerrohrplantagen zu bejagen. Sie haben ihren Jagdtrieb allerdings nicht auf die Ratten beschränkt. Wie wir heute wissen, haben die Mungos die Existenz einheimischer Tiere massiv gefährdet oder sogar ausgerottet, denn auf ihrem Speiseplan stehen neben Kleinsäugern auch Vögel, Eidechsen, Schlangen, Insekten, Skorpionen und andere Wirbellose. Selbst Giftschlangen sind den Mungos häufig unterlegen. Durch blitzschnelle Bewegungen können sie den Attacken einer Schlange immer wieder ausweichen. Letztlich ist die Schlange derart ermüdet, dass sie sich leicht töten lässt. Wird ein Mungo doch einmal gebissen, durchdringen die Zähne meist nicht das dichte, buschige Fell.
Kammanolis
(Anolis cristatellus cristatellus)
Kammanolis
(Anolis cristatellus cristatellus)
Kammanolis
(Anolis cristatellus cristatellus)