Die Sacha Lodge im Nationalpark Yasuní
Der Nationalpark Yasuní ist mit einer Fläche von 10.227km² der größte Nationalpark in Ecuador. Er liegt zwischen den Flüssen Río Napo und Curaray, etwa 250 km von Quito entfernt. Zum Nationalpark gehört der gleichnamige Río Yasuní, ein Nebenfluss des Napo. Yasuní gehört zu den globalen Biodiversitäts-Hotspots. So werden Regionen bezeichnet, in denen eine große Zahl an endemischen Pflanzen- und Tierarten vorkommt und deren Natur in besonderem Maße bedroht ist. Die Vielfalt ist beeindruckend: Mehr als 2.200 Baum- und Buscharten, fast 600 Vogelarten, 80 Fledermausarten, 150 Amphibien- und 120 Reptilienarten, dazu mehr als 4000 verschiedene Gefäßpflanzen. Nirgendwo sonst gibt es mehr Insektenarten als hier. Man schätzt sie auf 100.000 Arten pro Hektar.
Der Weg zur Sacha Lodge führt von der Hafenstadt Coca ca. 80 km flussabwärts auf dem Rio Napo. Das motorisierte Kanu benötigt gut 2 Stunden. Von der Anlegestelle führt ein Wanderweg durch den Wald zu einer zweiten Anlegestelle, die für kleine Kanus angelegt wurde. Von hier aus wird gepaddelt. Die Fahrt führt über schmale, dicht bewachsende Wasserstraßen bis zur Pilchicocha-Laguna, einem Schwarzwassersee. Von der Lodge ist zunächst nur das Restaurant "La Balsa" (das Floß) zu sehen.
Blick von der Terrasse in den Regenwald
Blick hinauf zur Aussichtsplattform im Kapokbaum
Blick von Kapokturm
Holzstege führen von La Balsa zu den Unterkünften. Diese sind mit traditionellen Materialien gebaut und bieten echte Regenwaldatmosphäre. Die Fenster bestehen aus Mosquitonetzen, was den Sound des Regenwaldes ungedämpft durch das Zimmer treibt. Zikaden, Grillen und Frösche sorgen für ein nächtliches Spektakel. Auf der Terrasse und den Hängematten ist der Regenwald ist im wahrsten Sinne des Wortes zum Greifen nah.
In der Sacha Lodge werden kleine Gruppen mit maximal 4-6 Gästen gebildet. Ein fremdsprachenkundiger Guide betreut die Gruppe, plant und organisiert die Ausflüge. Fester Bestandteil jeder Gruppe ist ein indigener Begleiter, der sein umfangreiches Wissen über das Leben in und mit der Natur mit den Besuchern teilt. Unternommen werden Wanderungen durch den Regenwald und Fahrten mit dem Kanu, sowohl tagsüber als auch in der Nacht. Sehr zu empfehlen ist der Besuch des Shipati Warmi Projekts. Die Frauen der indigenen Dorfgemeinschaft „Nueva Providencia“ erzählen über ihre Herausforderung des täglichen Lebens. Sie demonstrieren die Anfertigung typischer Gebrauchsgegenstände, berichten über ihren Tagesablauf und bereiten lokale Speisen und Getränke zu.
Blick über die Baumwipfel
des Yasuní Nationalparks
Doppelbindenarassaris (Pteroglossus pluricinctus)
in den Baumwipfeln
Bromelien auf einem Kapokbaum
in 43 Meter Höhe
Weißbrusttukan
(Ramphastos tucanus)
Großer Gelbkopfgeier
(Cathartes melambrotus)
Purpurnaschvogel
(Cyanerpes caeruleus)
Gelbbürzelkassike
(Cacicus cela)
Gelbbrustaras
(Ara ararauna)
Trauertyrann
(Tyrannus melancholicus)
Kurzschopftyrann
(Myiarchus ferox)
Rohrspottdrossel
(Donacobius atricapilla)
Hoatzin
(Opisthocomus hoazin)
Auf dem 2000 Hektar großen Gelände der Sacha Lodge befinden sich zwei grandiose Bauwerke. Zum einen der 43 Meter hohe Aussichtsturm, der an einem Kapokbaum gebaut wurde. Kapokbäume gehören zu den größten Bäumen des tropischen Regenwaldes. Sie können 60 Meter hoch werden und einen Durchmesser von 3 Metern erreichen. Auf der Plattform hat man einen wunderbaren Blick in alle Richtungen. Ähnliches gilt für die 35 Meter hohen und fast 300 Meter langen Baumwipfelbrücken (Canopywalk). Die beiden Hängebrücken verbinden 3 Metalltürme, auf der sich jeweils eine Aussichtsplattform befindet. Die Aussicht von hier oben ist sensationell. Man kann viele Vögel beobachten, mit einem Fernglas und ein wenig Glück auch Affen und Faultiere.
Gewöhnlicher Totenkopfaffe
(Saimiri sciureus)
Schwarzrückentamarin
(Saguinus nigricollis)
Roter Brüllaffe
(Alouatta seniculus)
Rings um die Sacha Lodge ist die Artenvielfalt außergewöhnlich hoch. 600 Vogelarten wurden bereits gesichtet, das sind 7% aller Vogelarten weltweit. Neben den verschiedenen Affenarten wie Zwergseidenäffchen, Schwarzrückentamarinen und Brüllaffen gibt es 50 Fledermausarten und 60 weitere Säugetiere, wie zum Beispiel Ameisenbären, Dreizehenfaultiere und Pekaris. Dazu kommen Amphibien, Reptilien und Gliedertiere.
Krähenstirnvogel
(Psarocolius decumanus decumanus)
Geißelspinne
(Paraphrynus emaciatus)
Phareicranaus singularis
Käfer
(Erotylus spectrum)
Erotylus spectrum (schwarz) und
Erotylus incomparabilis (bunt)
Waldschildkröte
(Chelonoidis denticulatus)
Hier einige Fotos von Tieren, bei denen wir die Art noch nicht bestimmen konnten. Vielleicht ist das auch nicht so wichtig. Den Tieren wird es egal sein, wie wir sie bezeichnen.
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