Aruba - Una isla feliz
Aruba ist die kleinste der drei ABC-Inseln Aruba, Bonaire und Curaçao. Geologisch gehören sie zu Südamerika. Aruba liegt 25 Kilometer nördlich von Venezuela. Die Insel ist ca. 30 km lang, bis zu 9 km breit, hat eine Fläche von 178,91 km² und ist weitgehend flach. Die Landschaft ist geprägt von Kakteen, Aloepflanzen und Divi-Divi-Bäume (Caesalpinia coriaria). Die durchschnittlichen Temperaturen liegen ziemlich konstant bei 28 bis 30 Grad, bei einer Luftfeuchtigkeit um 80 Prozent. Während die Nordküste mit ihren heftigen Brandungen relativ wild ist, ist die ruhige Südküste bekannt für wunderschöne weiße Strände.
1824 fand ein kleiner Junge Namens Willem Rasmijn den ersten Gold-Nugget, während er die Ziegen hütete. Damit löste er einen Goldrausch aus, sowohl unter der einheimischen Bevölkerung, als auch bei den niederländischen Kolonialisten. Zahlreiche Minen entstanden und bis etwa 1915 war die Goldgewinnung der größte Wirtschaftszweig. Eine Theorie besagt, der Name Aruba stamme vom aus dem Papiamento „Ora uba”, was in etwas bedeutet: "Hier gab es Gold." Wahrscheinlicher ist allerdings, dass der Name schon wesentlich früher vergeben wurde.
Denkmal für Wilhelmina in Oranjestad.
Sie war von 1898 bis 1948 Königin der Niederlande
Trauergrackel
(Quiscalus lugubris lugubris)
Aruba
Die ersten bekannten Inselbewohner von Aruba waren die Caquetio-Indianer des Arawak-Stammes. Sie kamen etwa 2.500 v. Chr. aus Venezuela. Felszeichnungen lassen vermuten, dass sie geflüchtet waren, um den Angriffen der im nördlichen Teil Südamerikas beheimateten Kariben zu entgehen. Die Caquetio-Indianer lebten noch auf der Insel, als die Spanier 1499 nach Aruba kamen. Diese hatten zunächst kein großes Interesse an der Insel, denn aufgrund der geringen Niederschlagsmenge glaubten sie nicht daran, dass Aruba sich zum Anbau von Pflanzen oder Getreide eigne und bezeichneten sie deshalb als Isla inútile (unbrauchbare Insel). 1636 wurde Aruba von den Niederländern übernommen, nachdem diese zuvor bereits Sint Maarten, Curaçao und Bonaire in ihren Besitz brachten. Für Aruba sprach die gute strategische Lage, um Salzlieferungen aus Südamerika abzusichern. Während der Napoleonische Kriege (1792–1815) kamen die Briten nach Aruba, aber nach der Niederlage Napoleons wurde im Vertrag von Paris 1816 festgehalten, dass Aruba endgültig den Niederlanden zugesprochen wird.
Grüner Leguan
(Iguana iguana)
Sperlingstäubchen
(Columbina passerina albivitta)
Brauner Pelikan
(Pelecanus occidentalis occidentalis)
Monarchfalter
(Danaus plexippus)
Jamaikagimpelfink
(Melanospiza bicolor sharpei)
Orangetrupial
(Icterus icterus ridgwayi)
Aruba
Politisch ist Aruba ein autonomes Land des Königreichs der Niederlande und damit kein souveräner Staat.
Das bedeutet, es gibt eine eigene Verfassung, eine eigene Regierung und mit dem Aruba-Florin auch eine eigene Währung. Auswärtige Angelegenheiten und Landesverteidigung liegen jedoch in der Hand der Niederlande. Staatsoberhaupt ist der König der Niederlande, der auf Aruba durch einen Gouverneur vertreten wird.
Die Amtssprache ist Niederländisch. Verkehrssprache ist Papiamentu, eine Sprache, die im 17. Jahrhundert auf Curaçao entstand. Der Wortschatz stammt zu etwa 80 Prozent aus dem Portugiesischen oder aus dem Spanischen und zu etwa 20 Prozent aus dem Niederländischen, Englischen und verschiedenen afrikanischen Sprachen.
Heute leben ca. 110.000 Menschen auf Aruba, davon etwa ein Drittel in der Hauptstadt Oranjestad. Der Wahlspruch auf Aruba lautet: "Una isla feliz" (Eine glückliche Insel)".
Die Flagge von Aruba wurde 1976 eingeführt.
Der blaue Hintergrund steht für das umgebende Meer. Gelb ist die Farbe des Reichtums der Insel durch die Gold-, Aloe-vera- und Erdöl-Industrie.
Rot symbolisiert die Liebe der Arubaner für ihr Land und die historische Holzindustrie. Weiß symbolisiert die schneeweißen Strände, aber auch die Reinheit der Herzen der nach Gerechtigkeit, Ordnung und Freiheit strebenden Menschen Arubas.
Mitte der 1920er Jahre siedelte sich im Süden der Insel die Erdölindustrie an. Es entstanden Öltanks und eine Raffinerie, um Rohöl aus dem Fördergebiet des Maracaibo-See aus Venezuela zu lagern und zu verarbeiten. Im Zweiten Weltkrieg hatte Aruba neben Curaçao die weltweit größte Erdölraffinerie. Sie war ein wichtiger Treibstofflieferant für die alliierten Streitkräfte. Um die Produktion von Flugzeugbenzin zu unterbinden, erfolgte am 16. Februar 1942 ein Angriff von deutschen und italienischen U-Booten. Nach 1945 verlor die Erdölindustrie zunehmend an Bedeutung und wurde 2009 endgültig eingestellt.
Heute ist der Tourismus die wesentliche Einnahmequelle für Aruba. Die Insel verfügt über eine gute Infrastruktur, der internationale Flughafen Reina Beatrix ermöglicht Direktflüge u.a. von und nach Amsterdam. Die Unterwasserwelt rund um die Insel steht unter Naturschutz. Das hat auch dazu beigetragen, dass Aruba zu einem weltbekannten Tauchgebiet wurde, insbesondere für Wracktaucher. Hier liegen Flugzeuge und Schiffe, die teilweise aufgrund von Unfällen, teilweise auch absichtlich versenkt worden, um künstliche Riffe für die marine Tierwelt zu schaffen. Zu sehen sind u.a. Schwämme, Anemonen, Seepferdchen, Skorpionfische, Rochen, Barrakudas, Haie, Meeresschildkröten. An Land gibt es ebenfalls ein großes Naturschutzgebiet, den Arikok National Park.
Der Arikok National Park
Kakteen im Arikok Nationalpark
Blick über den Arikok Nationalpark
Blick über den Arikok Nationalpark
Der Arikok-Nationalpark ist ein 34 Quadratkilometer großes Naturschutzgebiet im Nordosten Arubas. Die Idee zum Nationalpark entstand in den sechziger Jahren. Zunächst wurde mit dem Cunucu Arikok nur ein kleiner Teil des Plan umgesetzt. 1995 wurde die Naturschutzverordnung verabschiedet, die die Grundlage für die gesamte Naturschutzpolitik für die Insel Aruba darstellt und auf dessen Basis der Arikok-Nationalparks im Jahr 2000 eingerichtet wurde.
2017 wurde das Mangroven- und Feuchtgebiet in der Spanish Lagoon aufgrund seiner Bedeutung als Futter- und Brutgebiet für Wasservögel und als Aufzuchtgebiet für eine Vielzahl von Meeresorganismen dem Arikok-Nationalpark angegliedert. 2018 wurden vier Meeresschutzgebiete des Parke Marino Aruba ebenfalls unter die Verwaltung des Parks gestellt, um brütende Seevögel, Schildkröten-Niststrände und Aufzuchtgebiete für Haie und Meeressäuger zu schützen. Das Ziel des Parks ist es, die Erhaltung, Bewirtschaftung und den Schutz der Flora, Fauna sowie die Erhaltung des kulturellen Erbes sicherzustellen.
Es gibt einige sehr interessante endemische Tierarten, zum Beispiel die Unterarten des Kaninchenkauz (Athene cunicularia arubensis) und des Braunwangensittich (Aratinga pertinax arubensis) oder die Langnasen-Fledermäuse (Leptonycteris curasoae). Häufig zu sehen ist die Aruba-Rennechse (Cnemidophorus arubensis) und zu unserer großen Freude fanden wir sogar die die äußerst seltene Aruba-Klapperschlange (Crotalus unicolor), deren Bestand auf ca. 250 Tiere geschätzt wird.
Im Park sind historische bedeutsame Orte, wie zum Beispiel die Fontein-Höhle (Fontein Grot), in denen sich Felszeichnungen der Caquetío-Indianer befinden oder Cunucu Arikok, ein früher landestypischer Bauernhof, der restauriert wurde und für Besucher geöffnet ist. Auch einige Überbleibsel des Goldrausch sind zu sehen, .u.a. die Zugänge zu den ehemaligen Goldminen.
Aruba-Klapperschlange
(Crotalus unicolor)
Aruba-Klapperschlange
(Crotalus unicolor)
Zugang zu einer früheren Goldmine
Aruba-Rennechse
(Cnemidophorus arubensis)
Aruba-Rennechse
(Cnemidophorus arubensis)
Aruba-Rennechse
(Cnemidophorus arubensis)