Der Nationalpark Cahuita
Cahuita ist ein Ort mit etwa 3.000 Einwohnern an der Karibikküste Costa Ricas, nördlich von Puerto Viejo. Gleich hinter dem Ort beginnt der Nationalpark Cahuita, der zweitälteste Nationalpark Costa Ricas. Er wurde 1970 gegründet, um das etwa 240 Hektar große Korallenriff zu schützen. Dort sind mehr als 30 Korallenarten und über 100 Fischarten beheimatet. Der Landteil des Nationalparks umfasst ca. 1.100 Hektar.
Für den Eintritt in den Nationalpark Cahuita ist keine feste Gebühr definiert. Man zahlt eine Spende, deren Höhe man selbst bestimmt. Die Anlagen sind sauber und gut gepflegt. Am Eingang sind u.a. Toiletten und Duschgelegenheiten. Der Park ist attraktiv sowohl für Badegäste als auch für Naturliebhaber. Es sind zahlreiche Wanderwege ausgewiesen. Der längste ist der 7,7 Kilometer lange Mono Cara Blanca Trail (mono cara blanca, wörtlich Weißgesichtaffe, ist die spanische Bezeichnung für den Panama-Kapuzineraffen). Der Trail verbindet die beiden Zugänge zum Nationalpark: Kelly Creek Station im Norden und Puerto Vargas Station im Süden. Die Trails sind gut zu durchlaufen. Bei der Durchquerung des knietiefen Rio Suarez gibt es allerdings nasse Füße. Es sind einige Rast- und Ruhezonen vorhanden. Meist führt der Weg entlang der Küste. In den zahlreichen Buchten sind spontane Pausen oder ausgiebige Aufenthalte im oder am Wasser möglich. Der Weg ist eine geniale Kombination aus Traumstrand und Regenwald.
Es bietet sich an, den Weg mehrmals zu durchlaufen, zumindest einmal hin und wieder zurück, ggf. auch an mehreren Tagen oder zu unterschiedlichen Tageszeiten. Das erhöht die Chance, mehrere der hier lebenden Tierarten sehen zu können. Wem das zu viel ist, kann am Ende des Weges den Hinweistafeln zum Bus folgen und den Rückweg nach Cahuita bequem mit dem Bus erledigen.
Das Spektrum der Tiere umfasst unter anderem Baumtermiten, Blattschneiderameisen, Schmetterlinge, Spinnen, Krabben, Ameiven, Basilisken, Leguane, Schlangen, Panama-Kapuzineraffe, Mantelbrüllaffen, Waschbären, Faultiere, Schildkröten und Vögel. Für viele Tiere ist die Begegnung mit Menschen kein exotisches Ereignis mehr. Insbesondere die Affen haben schnell verstanden, dass die zweibeinigen Verwandten gerne Leckereien mit sich führen. Zwischen betteln und stehlen sind viele Spielarten denkbar, um etwas davon zu bekommen. Gut ist das für die Tiere nicht, ganz im Gegenteil. Daher weisen die Schilder darauf hin, nicht zu füttern und keine Lebensmittel zurückzulassen. Nachfolgend einige Aufnahmen, die bei unseren Wanderungen entstanden sind.
Panama-Kapuzineraffe
(Cebus imitator)
Mantelbrüllaffe
(Alouatta palliata palliata)
Mantelbrüllaffe
(Alouatta palliata palliata)
Mittelamerikanischer Krabbenwaschbär
(Procyon cancrivorus panamensis)
Stirnlappenbasilisk
(Basiliscus plumifrons)
Grüner Leguan
(Iguana iguana)
Rotschwanzhörnchen
(Sciurus granatensis)
Eichelspecht
(Melanerpes formicivorus striatipectus)
Zitronenwaldsänger
(Protonotaria citrea)
Stahlbischof
(Cyanoloxia cyanoides caerulescens)
Schwefelmaskentyrann
(Pitangus sulphuratus guatimalensis)
Westlicher Tropfenameisenwürger
(Thamnophilus atrinucha atrinucha)
Schmuckreiher
(Egretta thula thula)
Blaureiher
(Egretta caerulea)
Drosseluferläufer
(Actitis macularius)
Königsseeschwalben
(Thalasseus maximus)
Rabengeier
(Coragyps atratus)
Krabbenbussard
(Buteogallus anthracinus anthracinus)
Goldene Seidenspinne
(Nephila clavipes)
Goldene Seidenspinne
(Nephila clavipes)
Passerinitangare
(Ramphocelus passerinii)
Kleiner Kurier
(Heliconius erato)
Goldbaumsteiger
(Dendrobates auratus)
Libelle
(Erythrodiplax fervida)
Vierstreifen Ameive
(Holcosus quadrilineatus)
Zentralamerikanische Ameive
(Holcosus festivus occidentalis)
Junger Streifenbasilisk
(Basiliscus vittatus)
Gelbkopfgecko
(Gonatodes albogularis fuscus)
Erdspitznatter
(Oxybelis aeneus)
Erdspitznatter
(Oxybelis aeneus)
Für uns ist es immer eine besondere Herausforderung, Schlangen zu finden. Hier in Cahuita sind die Chancen sehr gut. Dennoch ist es nicht einfach, sie zu finden.
Die bis zu 1,90 Meter große Erdspitznatter ist sehr dünn und unterscheidet sich kaum von den zahlreichen dünnen Ästen der Bäume und Sträucher. Uns fiel sie auf, weil der Kopf frei in der Luft hing. Ansonsten hätten wir sie wohl übersehen.
Ähnlich erging es uns mit der Greifschwanz-Lanzenotter. Gesehen haben wir nur die gelbe Farbvariante. Sie ist auf dunklen Ästen recht gut zu erkennen. Das selbst diese Farbe eine gute Tarnung sein kann, zeigt das rechte Bild. Die ca. 80 cm kleine Schlange ist sehr giftig. Sie warnt nicht, sondern stößt bis auf eine Entfernung von 30-40 cm sofort zu. Daher unbedingt vorsichtig sein und auch beim Fotografieren nicht zu sehr annähern. Es sollte selbstverständlich sein, dass man in der Natur keine Tiere anfasst. Bei dieser Schlange könnte das fatale Folgen haben. Das Gift ist für Menschen nicht zwangsläufig tödlich, kann aber zu Amputationen und schweren Verstümmelungen führen.
Greifschwanz-Lanzenotter
(Bothrechis schlegelii)
Greifschwanz-Lanzenotter
(Bothrechis schlegelii)
gut getarnte Greifschwanz-Lanzenotter
(Bothrechis schlegelii)
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