Costa Rica - La Pura Vida zwischen Karibik und Pazifik

Mit seiner großen Vielfalt an Pflanzen, Tieren und Landschaftsformen gehört Costa Rica zu den an Biodiversität reichsten Ländern der Erde

Auf unserer Reise durch Costa Rica besuchen wir verschiedene Nationalparks und schauen rein in die biologische Forschungsstation Rara Avis. Wir überqueren den Rio Tárcoles um nach den dort lebenden Spitzkrokodilen zu sehen. Ein besonderes Vergnügen bereitete uns der Besuch der Familie Quesada, die in Sichtweite der Vulkans Arenal den Arenal Eco Zoo gegründet hat. Sie halten ca. 80 einheimischen Reptilienarten, darunter viele Schlangen, wie Buschmeister, Lanzenottern, Nattern und Boas.

Grundsätzlich gilt in Costa Rica ein Lebensgefühl, das mit den Worten "Pura Vida" ausgedrückt wird. Man verwendet diese Worte als Grußformel, beim Abschied oder als Antwort auf die Frage nach dem Wohlbefinden. Angeblich sind die Ticos (= die Costa-Ricaner) eine der glücklichsten Bevölkerungsgruppen der Welt, sie gelten als entspannt und sorgenfrei. Warum sich Sorgen machen, wenn man im Paradies lebt? Pura Vida.

Karte
Costa Rica

Der Nationalpark Cahuita

Krabbenwaschbär (Procyon cancrivorus) im Nationalpark CahuitaDer Nationalpark Cahuita ist der zweitälteste Nationalpark Costa Ricas. Das Spektrum der Tiere ist vielfältig: Baumtermiten, Blattschneiderameisen, Schmetterlinge, Spinnen, Krabben, Ameiven, Basilisken, Leguane, Schlangen, Weißschulter-Kapuzineraffen, Mantelbrüllaffen, Waschbären, Faultiere, Schildkröten und Vögel.

Der Nationalpark Corcovado

Mittelamerikanischer TapirDer Nationalpark Corcovado liegt auf der Halbinsel Osa im Südwesten von Costa Rica. Er ist einer der besterhaltenen Regenwälder Costa Ricas und bietet es eine unglaublich große Anzahl an Tier- und Pflanzenarten, darunter mehr als 500 verschiedenen Baumarten, 140 Säugetierarten, 370 Vogelarten, 120 Reptilien- und Amphibienarten, 6.000 Insektenarten sowie 40 Arten von Süßwasserfischen.

Der Nationalpark Carara

SpitzkrokodilCarara ist eine beliebte Anlaufstelle für Vogelbeobachtungen, sowohl innerhalb des Nationalparks, als auch im Umfeld des Rio Tárcoles. Die dichten und dunklen Blattwerke der Mangobäume sind beliebte Aufenthaltsorte für Eulen. Der Rio Tárcoles ist eine gute Adresse, um Spitzkrokodile zu sehen.

Arenal Eco Zoo

Greifschwanz-LanzenotterIn El Castillo unterhält Victor H. Quesada mit seiner Familie den Arenal Eco Zoo. Ursprünglich als reiner Schlangenzoo unter dem Namen "El Serpentario Zoologico del Castillo" konzipiert, wurde das Angebot um andere einheimische Arten erweitert. Von den ungefähr 200 in Costa Rica heimischen Reptilienarten sind etwa 80 im Arenal Eco Zoo zu sehen.

Der Nationalpark Tortuguero

Braunkehl-FaultierDer Nationalpark Tortuguero liegt am karibischen Meer, ca. 40 km vor der Grenze zu Nicaragua. Das Gebiet besteht aus Mangroven- und Tieflandregenwäldern, die durchsetzt sind mit Seen, Lagunen und Kanälen. Der Name Tortuguero stammt ab vom spanischen Wort „tortuga“ und bedeutet so viel wie "Platz, an den die Schildkröten kommen“.

Nationalpark Manuel Antonio

Weißschulterkapuziner (Cebus capucinus capucinus) im Manuel Antonio NationalparkObwohl es der kleinste Nationalpark des Landes ist, ist die atemberaubende Schönheit und Vielfalt der Tierwelt auf 683 Hektar unvergleichlich."
So beschreibt sich der Manuel Antonio Nationalpark auf seiner Webseite. Weniger bekannt, aber nicht weniger interessant, ist das Rainmaker Mountains’ Rainforest Conservation Project in der Nähe von Quepos.

Rara Avis

Blattlaubfall-KröteRara Avis ist eine biologische Forschungsstation inmitten eines über 1000 km² großen Regenwaldareals an der östlichen Seite des Braulio Carrillo Nationalparks. Weit ab von jeder Zivilisation findet man hier die pure Natur in ihrer ursprünglichsten Form. Interessierten Besuchern wird die Möglichkeit geboten, die Station zu besuchen und zusammen mit den Biologen Wanderungen zu unternehmen.

Costa Rica
Flagge Costa RicaCosta Rica grenzt im Osten an die Karibik und im Westen an den Pazifik. Auf einer Landfläche von rund 51.100 Quadratkilometern und knapp 600.000 Quadratkilometern an territorialen Gewässern befinden sich eine Vielfalt an Pflanzen, Tieren und Landschaftsformen. Costa Rica gehört zu den 20 an Biodiversität reichsten Ländern der Erde. Das Land gewinnt beinahe 100 % seines Strombedarfs aus regenerativen Quellen. 27 % der Landesfläche stehen unter Naturschutz. Es gibt mehr als 150 Nationalparks und Naturschutzgebiete. In den 1970er und 1980er Jahren waren rund 80 % des Regenwaldes gerodet. Inzwischen sind wieder mehr als 50 % des Landes von Wald bewachsen. Zum Schutz der Natur setzt man auf eine Art Ökotourismus, von dem Einheimische und auch Reisende profitieren können. Auch politisch ist das Land eine Besonderheit. Die Armee wurde 1948 zugunsten der Förderung von Bildungs- und Gesundheitsprogrammen abgeschafft. 1983 erklärte Costa Rica seine „dauerhafte und aktive unbewaffnete Neutralität“ und wird gerne als „die Schweiz Zentralamerikas“ bezeichnet.

Die Flagge Costa Ricas ist hervorgegangen aus den Farben der Zentralamerikanischen Konföderation (blau-weiß-blau), ein Staatenbund der zentralamerikanischen Staaten Guatemala, Honduras, El Salvador, Nicaragua und Costa Rica, der von 1823 bis 1840 bestand. Nicaragua, Honduras und Costa Rica schieden 1838 aus. Die blauen Bänder repräsentieren die beiden Meere (Karibisches Meer im Norden und Pazifischer Ozean im Süden) und das weiße Band das Land zwischen den Meeren. Die Anhänger der Französischen Revolution plädierten für das Hinzufügen der Farbe Rot, um eine größere Ähnlichkeit mit der Französischen Trikolore zu erreichen. So kam 1848 das rote Band hinzu. Die heutige Deutung interpretiert Blau für den Himmel, der Costa Rica bedeckt, Weiß für den Frieden, der in Costa Rica vorherrscht und Rot, für die Liebe zum Leben, das Blutvergießen für die Freiheit und die Herzlichkeit und Großzügigkeit der Menschen.