Die Systematik der Lebewesen
Kapitel 1: Grundlagen der Systematik
In der biologischen Systematik werden Lebewesen in ihrer Vielfalt beschrieben und auf Grund definierter Merkmale zu Gruppen zusammengefasst. Diese Gruppen (Taxa) werden in einem hierarchischen System angeordnet.
Die moderne Systematik fand ihren Ursprung in der 1735 erstmals veröffentlichten "Systema naturae", in der der schwedische Botaniker und Forscher Carl von Linné eine neue Bestimmungsmethode für Pflanzen nach der Struktur der Blütenorgane (Blütenblätter, Staubblätter, Stempel) beschrieb. Die 10. Auflage (1758) gilt für die Zoologie als Meilenstein. Tiere wurden nicht nach Lebensräumen, sondern nach morphologischen Merkmalen (Säugetiere, Vögel usw.) gruppiert. Für die Benennung entwickelte er ein noch heute gültiges System aus zweiteiligen Namen, wobei der erste Teil die Gattung und der zweite Teil die Art bezeichnet. Darüber hinaus legte er fest, wie neue Arten zu beschreiben sind.
Während zu Beginn eher äußerliche Merkmale in Verbindung mit Verhaltensweisen oder dem regionalen Auftreten für die Zuordnung einzelner Arten ausschlaggebend waren, werden heute umfangreiche DNA-Analysen durchgeführt. Um die Verwandtschaftsverhältnisse aufzuzeigen, werden die Erkenntnisse aus der Evolutionsbiologie verwendet.
In diesem einleitenden Kapitel beschreiben wir wichtige Begriffe, Abkürzungen und Strukturelemente und zeigen, wie die mit Hilfe der Kladogramme dargestellt werden.
Kapitel 2: Die Systematik der Lebewesen
Das Kladogramm zeigt eine sehr vereinfachte Abbildung, um die verschiedenen Etappen über Metazoa, Nephrozoa, Vertebrata und Tetrapoda bis zu den Schuppenkriechtieren aufzuzeigen. Zudem soll sichtbar werden, wo sich bestimmte Lebewesen in diesem Stammbaum befinden, zum Beispiel Pflanzen, Pilze, Schwämme, Insekten, Säugetiere, Vögel, Reptilien und Amphibien.
Reptilien:
- Die im Kladogramm in roter Schrift angegebenen Taxa zählen im klassischen Sinn zu den Reptilien. Das sind Schildkröten, Krokodile, Brükenechsen und Schuppenkriechtiere.
- Die traditionelle Klasse der Reptilien (Reptilia) wird in der Kladistik nicht mehr verwendet, da es sich nicht um eine natürliche Gruppe handelt.
- Da alle rezenten Reptilien näher mit den Vögeln als mit den Säugetieren verwandt sind, werden Schildkröten, Krokodile, Brückenechsen, Schuppenkriechtiere und Vögel unter dem gemeinsamen Taxon Sauropsida geführt.
Amphibien:
- Unter der Bezeichnung Amphibien (Amphibia) werden die Landwirbeltiere zusammengefasst, die sich nur in Gewässern fortpflanzen können.
- Das trifft die rezenten Amphibien zu, aber nicht auf alle ausgestorbenen Vorgänger.
- Aus diesem Grund beschreibt Amphibia die gesamte Gruppe.
- Die heute vorkommenden Amphibien (Froschlurche, Schwanzlurche und Schleichenlurche) werden daher als Lissamphibia bzw. "moderne Amphibien" bezeichnet.
- Sie sind im Kladogramm in grüner Schrift dargestellt.
In den nachfolgenden Kapiteln haben wir das Kladogramm in mehrere Abschnitte gegliedert, um Details und Besonderheiten zu den einzelnen Taxa darstellen zu können. Die Reise beginnt bei LUCA und den drei Domänen, wobei hier die Domäne Eukaryota von besonderem Interesse ist.
Danach geht es schrittweise zu den Vielzelligen Tieren (Metazoa), den Nierentieren (Nephrozoa), den Wirbeltieren (Vertebrata), den Landwirbeltieren (Tetrapoda) und den Schuppenkriechtieren (Squamata). Diese Etappen sind im Kladogramm farbig gekennzeichnet.
Die zu den traditionellen Klassen Reptilien und Amphibien gehörenden Tiere werden im weiteren Verlauf über Ordnungen, Familien, Gattungen bis zur den einzelnen Arten und Unterarten dargestellt. Sofern möglich, haben wir einen Verweis auf unsere Galerie der Tiere aufgenommen. Sobald dieses Zeichen erscheint, können Bilder zum jeweiligen Taxon angezeigt werden.
Ausgehend von LUCA (Last Universal Common Ancestor) entwickelten sich die Lebewesen auf der Erde.
Die höchste Klassifizierungskategorie der Lebewesen sind die drei Domänen
- Bacteria,
- Archaea und
- Eukaryota.
Die Vielzelligen Tiere (Metazoa) werden der Domäne Eukaryota zugeordnet.
Die Gruppe der Vielzelligen Tiere (Metazoa) umfasst mehr als 1,3 Millionen bekannte Arten. Schätzungen gehen davon aus, dass nur ein Bruchteil der Arten bekannt ist und die Gesamtzahl zwischen 10 und 20 Millionen Arten liegen könnte.
Zu Metazoa gehören u.a. Rippenquallen, Schwämme, Nesseltiere und die Gruppe der Nierentiere (Nephrozoa).
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Eine Gruppe der Vielzelligen Tiere sind die Nierentiere (Nephrozoa). Sie gliedern sich in Urmünder und Neumünder:
- Zu den Urmündern zählen Insekten, Krebstiere, Spinnen, Skorpione, Muscheln und Schnecken.
- Den Neumündern wird die große Gruppe der Chordatiere zugeordnet, darin befinden sich die Manteltiere (wie Seescheiden und Salpen) und die Wirbeltiere (Vertebrata).
Die Gruppe der Wirbeltiere (Vertebrata) enthält nach klassischem Verständnis Tiere, die eine Wirbelsäule besitzen.
Da diese Definition nicht ganz korrekt ist, wird häufig die Bezeichnung Schädeltiere (Craniota) verwendet.
Zu dieser Gruppe gehören u.a. Schleimaale, Neunaugen, Haie, Rochen, Quastenflosser, Lungenfische und die Landwirbeltiere (Tetrapoda).
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Die Gruppe der Landwirbeltiere (Tetrapoda) enthält Wirbeltiere mit vier Gliedmaßen, auch wenn diese sich im Lauf der Evolution zurückgebildet haben, wie z.B. bei Schlangen, Vögeln und Walen.
Zu dieser Gruppe zählen
- Säugetiere
- Lissamphibia, die auch "moderne Amphibien" oder Lurche genannt werden
- Schildkröten
- Krokodile
- Brükenechsen
- Schuppenkriechtiere
Die Gruppe der Schuppenkriechtieren enthält u.a.:
- Geckos
- Leguane
- Skinke
- Schlangen
- Schleichen
Kapitel 3: Neu beschriebene Arten und taxonomische Veränderungen
Amphibien
Informationen über neu beschriebene Amphibien
und taxonomische Veränderungen
der letzten 24 Monate.
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Reptilien
Informationen über neu beschriebene Reptilien
und taxonomische Veränderungen
der letzten 24 Monate.
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