Holaspis guentheri

Aufzucht und Haltung der Blauen Sägeschwanzeidechse (Holaspis guentheri)

Mit 12 bis 15cm sind die Blauen Sägeschwanzeidechsen recht klein, dafür aber sehr flink. Sie halten sich häufig am Boden auf, sind aber ebenso geschickt auf Büschen und Bäumen. Sie sind sogar fähig, ein paar Meter durch die Luft zu gleiten um zum Beispiel von einem Ast auf einen anderen zu gelangen.

Ihre Heimat ist Afrika. Man findet sie auf einem breiten Streifen von Sierra Leone über die Elfenbeinküste, Ghana und Nigeria bis Tansania, Mosambik und Angola.

Sie ernähren sich von kleinen Gliederfüßern, wie Spinnen oder Fliegen. Die Weibchen legen jeweils zwei Eier unter Rindenstücken oder verstecken sie im Laub.


Wir halten unsere Sägeschwanzeidechsen paarweise. Zwei Versuche mit einem zweiten Weibchen sind gescheitert. Sobald eines der beiden Weibchen Eier austrug, verhielt es sich auffällig aggressiv gegenüber dem zweiten Weibchen. Wir wissen nicht, ob das nur eine zufällige Beobachtung war oder ob andere Züchter dieses Verhalten bestätigen können. In der freien Natur ist die Chance einer Begegnung sicherlich viel geringer als im Terrarium. Selbst ein noch so großes Terrarium kann die häufigen Begegnungen der Weibchen nicht verhindern. Daher haben wir uns entschlossen, künftig nur 1 Männchen und 1 Weibchen pro Terrarium zu halten. Die Maßnahme zeigte Wirkung, denn die Eiablage erfolgte jeweils ganz entspannt, zumeist zwei Eier, in einigen Fällen auch nur eines.


Das Terrarium hat als Bodengrund ein Sand-Erde-Gemisch. Äste und Korkrinde haben wir als Klettermöglichkeiten vorgesehen. Die Innenseiten der Terrarien sind ebenfalls mit Korkrinde ausgestattet um die Laufflächen und die Klettermöglichkeiten zu erweitern. Mit Birkenfeigen geben wir den Tieren die Möglichkeit sich auf "Bäumen" aufzuhalten.


Die Temperaturen liegen tagsüber bei 28-34°C, nachts bei 18-22°C. Der Speiseplan besteht aus Heimchen, Grillen, kleinen Stabschrecken, Fliegen und ab zu ein paar kleine Mehlwürmer (Buffalos).

Die Sägeschwanzeidechsen sind nicht nur extrem schlank, sondern auch äußerst schnell. Sie inspizieren das gesamte Terrarium und können durch kleinste Öffnungen entkommen. Daher besonders auf Öffnungen für den Kabeleinzug achten und auf den Abstand zwischen den Schiebescheiben. Auch beim Öffnen des Terrariums zum Füttern oder Reinigen gilt es, höllisch aufzupassen.

Die Eier sind etwa 1 cm gross
Die Eier sind etwa 1 cm gross

Ein gerade geschlüpftes Jungtier
Ein gerade geschlüpftes Jungtier

Ein gerade geschlüpftes Jungtier
Ein gerade geschlüpftes Jungtier


Die Jungtiere schlüpfen nach 60 - 80 Tagen. Wir halten sie getrennt von den adulten Tieren, bei gleichen Bedingungen. Allerdings sind die kleinen Eidechsen noch flinker, noch wendiger und noch neugieriger als die Elterntiere. Ist das Terrarium nicht sauber verschlossen, oder ist der Abstand zwischen den verschiebbaren Terrarienscheiben zu groß, dann sind sie weg.

Eine geringe Temperaturerhöhung kann bereits für eine deutliche kürzere Inkubationszeit sorgen, vorausgesetzt, dass sich keine anderen Faktoren bemerkbar machen. Dazu haben wir einige frühere Messergebnisse dokumentiert. Einen Unterschied bezüglich der Stärke oder der Vitalität der Tiere konnten wir nicht feststellen.

Eiablage Schlupf Inkubationsdauer Inkubationstemperatur
13.12.2004 07.03.2005 84 Tage 26-28°C
13.12.2004 07.03.2005 84 Tage 26-28°C
23.12.2006 25.02.2007 64 Tage 27-28°C
05.02.2007 06.04.2007 60 Tage 27-28°C




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