Broadleysaurus major
Das Verbreitungsgebiet der Sudan Schildechsen (auch Braune Schildechse genannt) ist keineswegs auf den Sudan beschränkt, wie der Name vermuten lässt. Sie bewohnen trockene Savannen und Felsengebiete von Ghana in östlicher Richtung über Nigeria, dem Sudan bis zur Ostküste Afrikas und von Eritrea über Somalia und Tansania in südlicher Richtung bis Simbabwe und Botswana.
Sie mögen ein trockenes und heißes Klima um die 30°C. Sie ernähren sich von Insekten, Spinnen, Tausendfüßern, Schnecken und kleineren Reptilien. Auch weiche und saftige Früchte stehen auf ihrem Speiseplan.
Die Sudan Schildechsen erreichen eine Größe von bis zu 55 cm. Die Lebenserwartung beträgt 15-20 Jahre.
Unsere vier Sudan-Schildechsen kamen 2001 als junge Erwachsene zu uns, Stand heute (2018) vor 17 Jahren. Von Beginn an lebten sie mit den grünen Leguanen in einem gut 6m² großen und 2 Meter hohen Terrarium. Leguane und Schildechsen sind 2008 in das 17m² umfassende Großterrarium umgezogen.
Obwohl es diese Konstellation in der Natur niemals geben wird und wir zu Beginn durchaus Bedenken gegen diese Vergesellschaftung hatten, klappt das Zusammenleben außerordentlich gut. Während sich die Leguane bevorzugt im oberen Bereich des Terrariums (quasi in den Baumwipfeln) aufhalten, nutzen die Schildechsen die etwas trockenere und sandige Grundfläche des Terrariums. Dort haben wir ihnen vielen Höhlen, Steinaufbauten und Verstecke gebaut. In der Nähe des Wasserbeckens ist die Erde ein wenig feuchter, was die Schildechsen veranlasst hat, dort ihre eigenen Höhlen zu graben.
Beide Arten haben ihre Vorlieben und ihren eigenen Lebensrhythmus, aber manchmal kreuzen sich ihre Wege, zum Beispiel beim gemeinsamen Besuch des Außenterrariums zum Sonnenbaden. Im Innenbereich haben wir auf einer Höhe von ca. 1,30 Meter zwei Sonnenplätze für die Grünen Leguane eingerichtet. Unsere männliche Schildechse gesellt sich gerne dazu. Umgekehrt bedienen sich die Leguane ab und zu am Futternapf der Schildechsen und nehmen sich Zophobas. Selbst wenn die Leguan-Weibchen am Boden graben um Eier abzulegen, gibt es keine Probleme. Die Schildechsen halten sich dezent zurück, stören weder die Eiablage, noch versuchen Sie an die Eier heranzukommen. Es ist eine erstaunliche Lebensgemeinschaft - und sie funktioniert.
Wir füttern die Schildechsen mit Zophobas, Regenwürmern, Spinnen, Schnecken, großen Stabschrecken und Larven der Rosenkäfer. Schwierig ist das Füttern mit Heuschrecken, denn diese fliegen sofort in die Höhe und setzen sich auf die Pflanzen. Damit sind die für die Schildechsen nicht erreichbar. Ergänzt wird das Futter durch ein wenig Obst.
Die Temperatur liegt tagsüber zwischen 25 und 30°C, lokal bei 35°C. Sudan-Schildechsen vergraben zwei bis drei Eier an einer feuchten Stelle. Die Jungtiere schlüpfen nach etwa 4 Monaten.