Phyllium hausleithneri
Wandelnde Blätter verdanken ihren Namen der genialen Tarnung durch die Nachahmung eines Laublattes. Der gesamte Körper gleicht einem Blatt, selbst die blattartige Verbreiterungen der Beine unterstützt diese Tarung perfekt. Fühlen sie sich gestört, imitieren sie ein sich im Wind bewegendes Blatt durch schaukelartige Bewegungen. Für mögliche Fressfeinde sind sie so kaum von einem echten Blatt zu unterscheiden.
Die Weibchen werden bis zu 10 cm groß und sind mit knapp 3 cm deutlich breiter als die Männchen, die etwa 6 cm erreichen und erheblich schmaler sind als die Weibchen. Nur die Männchen haben voll entwickelte Hinterflügel, mit denen sie kurze Flüge unternehmen können.
Terrarienhaltung und Ernährung
Blick in das Terrarium
Das Terrarium sollte eine Höhe von mindestens 60 cm aufweisen um den Tieren genügend Bewegungsfreiraum zu bieten, da sie sich bevorzugt vertikal bewegen. Die Temperatur sollte ca. 25 Grad betragen, also knapp über der Zimmertemperatur. Steht das Terrarium an einem warmen und hellen Platz, kann sogar auf eine künstliche Wärmequelle verzichtet werden.
In der Literatur wird eine Luftfeuchtigkeit von 60-80% empfohlen. Beim Sprühen bitte vorsichtig sein, die Tiere nicht direkt ansprühen und darauf achten, dass keine Staunässe entsteht.
In der Zwischenzeit verzichten wir auf Bodengrund und legen statt dessen Küchenpapier aus. Dadurch wird eine zu hohe Feuchtigkeit und in der Folge eine mögliche Schimmelbildung vermieden. Das Küchenpapier wechseln wir wöchentlich aus. Mit der Entsorgung des Küchenpapiers wird gleichzeitig der Kot der Tiere entsorgt. Zudem lassen sich die Eier einfacher aufsammeln um sie zu inkubieren. Das klappt, da die Weibchen die Eier nicht in der Erde vergraben, sondern lediglich auf den Boden fallen lassen.
Wir versorgen die Tiere nahezu ausschließlich mit den Blättern der Brombeere. Diese sind ganzjährig verfügbar. Selbst in den Wintermonaten gibt es ausreichend viele grüne Blätter. Alternativ können auch Eichenlaub oder Himbeerblätter verfüttert werden. Die Futterzweige werden in ein enges Gefäß gestellt. Breitere Gefäße werden an der Öffnung abgedichtet um zu verhindern, dass insbesondere junge Tiere hineinfallen und ertrinken. Die Zweige werden wöchentlich durch frische ersetzt. Zudem wird faulendes Laub und abgestandenes Wasser umgehend entfernt.
Nachzuchten
Etwa 2-4 Wochen nach der letzten Häutung sind die adulten Tiere geschlechtsreif. 1-2 Wochen nach der Paarung erfolgt die Eiablage. Ein Weibchen kann im Laufe ihres Lebens ca. 150 Eier ablegen. Wir sammeln die Eier ein und überführen sie in einen Inkubator mit einer Temperatur von ca. 25 Grad. Die Jungtiere schlüpfen nach 4 bis 8 Monaten. Sie haben zunächst eine bräunliche Färbung, die sich zügig in das typische Grün verwandelt.