Medauroidea extradentata
Der Name Annam-Stabschrecke erläutert bereits die Herkunft der Tiere, aus der Region Annam in Vietnam. Sie werden daher häufig auch als Vietnamesische Stabschrecke bezeichnet. Die Tiere sind nachtaktiv und beginnen erst bei Eintreten der Dunkelheit mit der Nahrungsaufnahme. Tagsüber sind sie eher träge und bewegen sich kaum. Sie bewegen sich zumeist langsam und schaukeln vorwärts. Das ist Teil ihrer Tarnung. Durch die Körperform und die Körperfarbe sehen sie aus wie ein dunkler Ast. Das Schaukeln soll einen Ast simulieren, der vom Wind bewegt wird. Die Weibchen sind mit 10-11 cm deutlich größer und kräftiger als die Männchen, die etwa 7-8 cm erreichen können. Beide Geschlechter sind flugunfähig.
Das Terrarium sollte eine angemessene Höhe haben, damit bei mindestens 15 cm Bodengrund genügend Lebensraum nach oben verbleibt. Der Bodengrund ist wichtig, damit die Weibchen ausreichende Möglichkeiten haben, die Eier im Boden abzulegen. Die Fortpflanzung kann auch parthenogenetisch erfolgen. Ein männlicher Partner ist nicht beteiligt, die Jungtiere schlüpfen dann aus unbefruchteten Eiern.
Wir lassen die Eier in der Erde und überführen sie nicht in den Inkubator. Seit vielen Jahren haben wir damit sehr gute Erfahrungen gemacht. . Die Jungtiere können problemlos bei den adulten Tieren im Terrarium verbleiben. Sie sind etwa 1,5 bis 2 cm lang und benötigen 4 Monate, bis sie ausgewachsen sind.
Als Bodengrund verwenden wir ein Gemisch aus lehmigem Sand (ca. 1/3) und Erde (ca. 2/3). Zimmertemperatur und Zimmerhelligkeit reichen i.d.R. aus. Steht das Terrarium an einem warmen und hellen Platz, kann sogar auf eine künstliche Wärmequelle verzichtet werden.
Wir versorgen die Tiere nahezu ausschließlich mit den Blättern der Brombeere. Diese sind ganzjährig verfügbar. Selbst in den Wintermonaten gibt es ausreichend viele grüne Blätter. Alternativ können auch Eichenlaub oder Himbeerblätter verfüttert werden. Die Futterzweige werden in ein enges Gefäß gestellt. Breitere Gefäße werden an der Öffnung abgedichtet um zu verhindern, dass insbesondere junge Tiere hineinfallen und ertrinken. Wir ersetzen die Zweige wöchentlich durch frische. Zudem wird faulendes Laub und abgestandenes Wasser umgehend entfernt.