Extatosoma tiaratum

Haltung und Zucht der Australischen Gespenstschrecke (Extatosoma tiaratum)

Extatosoma ist die einzige Gattung der der Unterfamilie Extatosomatinae und besteht aus nur 2 Arten. Extatosoma popa aus Neuguinea und Extatosoma tiaratum aus Australien. Zuvor beschriebene Unterarten gelten als Synonyme. Beide Arten sehen sehr ähnlich aus, wobei die australischen Tiere etwas kleiner sind.

Extatosoma tiaratum ist nur noch in den Tropen und Subtropen von Australien zu finden. Die Weibchen erreichen eine Größe von bis zu 16 cm, die Männchen etwa 9-11 cm. Sie ernähren sich von Pflanzen. Dazu bewegen sie sich schaukeln langsam über die Pflanzen. Das Schauelen imitiert die Windbewegungen der Blätter um sie vor Fressfeinden zu schützen. Adulte Weibchen erreichen eine Lebensdauer von 6 bis max 12 Monaten, die Männchen leben nur 3-5 Monate.


Die weiblichen Tiere besitzen lediglich Stummelflügel und sind damit flugunfähig. Die Männchen sind flugfähig. Das gibt ihnen die Möglichkeit, nach geschlechtsreifen Weibchen zu suchen. Zudem sind die Tiere zur Parthenogenese fähig. Dabei entstehen die Nachkommen aus unbefruchteten Eizellen.


Wir halten die Tiere in einem Terrarium mit einer Höhe von 80 cm. Als Bodengrund verwenden wir ein Gemisch aus lehmigem Sand (ca. 1/3) und Erde (ca. 2/3). Zimmertemperatur und Zimmerhelligkeit reichen i.d.R. aus. Steht das Terrarium an einem warmen und hellen Platz, kann sogar auf eine künstliche Wärmequelle verzichtet werden.

Die Eier werden nicht in die Erde gelegt, sondern von den Weibchen aus dem Abdomen geschleudert. Anfangs haben wir die Eier im Terrarium belassen, später sind wir dazu übergegangen, die Eier einzusammeln und zu inkubieren. Das hat den Vorteil, dass man die Bedingungen besser kontrollieren und steuern kann. Auch die Schlupfrate kann so besser ermittelt werden.


Wir versorgen die Tiere nahezu ausschließlich mit den Blättern der Brombeere. Diese sind ganzjährig verfügbar. Selbst in den Wintermonaten gibt es ausreichend viele grüne Blätter. Alternativ können auch Himbeer-, Johannisbeer-, Rosen-, Eichen- und Buchenblätter verfüttert werden. Die Futterzweige werden in ein enges Gefäß gestellt. Wir ersetzen die Zweige wöchentlich durch frische. Zudem wird faulendes Laub und abgestandenes Wasser umgehend entfernt. Die Pflanzen werden regelmäßig gesprüht, um den Tieren ausreichend Trinkwasser sicherzustellen.



Weitere Phasmiden in DahmsTierleben