Fachbegriffe aus der Tierwelt - R

Fachbegriffe aus den Bereichen Herpetologie, Ökologie, Systematik, Zoologie und Medizin

A - B - C - D - E - F - G - H - I - J - K - L - M - N - O - P - Q - R - S - T - U - V - W - X - Y - Z


Raphidioptera

  • aus dem Griechischen: "raphis" (Nadel) und "pteron" (Flügel)
  • deutsche Bezeichnung: Kamelhalsfliegen
    • verantwortlich für die deutsche Bezeichnung ist das stark verlängerte erste Brustsegment, das an den langen Hals eines Kamels erinnern soll
    • im Englischen werden sie als "Snakeflies" bezeichnet
  • eine Ordnung von Insekten innerhalb der Neoptera (Neuflügler) mit ca. 220 rezenten Arten

renal

  • zu den Nieren gehörend, die Nieren betreffend

Reptilia

  • deutsche Bezeichnung: Reptilien
  • Die traditionelle Klasse der Reptilien (Reptilia) wird in der Kladistik nicht mehr verwendet, da es sich nicht um eine natürliche Gruppe handelt. Dazu müsste sie alle Nachkommen ihres letzten gemeinsamen Vorfahren enthalten, zum Beispiel die Vögel sowie einige ausgestorbene säugetierähnliche Reptilien und die heutigen Säugetiere. 
    • Alle Reptilien, deren Entwicklungslinie zu den Säugetieren führt, sind heute ausgestorben und werden unter dem Taxon Synapsida geführt.
    • Da alle rezenten Reptilien näher mit den Vögeln verwandt sind als mit den Säugetieren, werden diese unter dem Taxon Sauropsida geführt
  • siehe hierzu: Die Systematik der Landwirbeltiere (Tetrapoda)

rezent

  • aus dem Lateinischen: "recens" (soeben, kürzlich, frisch)
  • In der Biologie und der Paläontologie werden Arten als "rezent" bezeichnet, die in der heutigen Zeit leben oder vor kurzem ausgestorben sind. "Vor kurzem" bedeutet seit dem Holozän (beginnend vor knapp 12.000 Jahren) bis heute
  • Arten, die schon früher ausgestorben sind, bezeichnet man als fossil

Rhombozoa

  • aus dem Griechischen: "rhómbos" (Raute) und "zóon" (Tier)
  • deutsche Bezeichnung: Rautentiere
  • alternative Bezeichnung: Dicyemida
  • ein Stamm innerhalb der Vielzelligen Tiere (Metazoa) mit ca. 80 Arten
  • Merkmale:
    • wurmförmig
    • 0,1 bis 9 mm groß
    • ein aus nur 10 bis 40 Zellen bestehender Körperbau, ohne Körperhöhlungen und ohne differenzierte Organe

Rote Listen

  • Rote Listen sind Verzeichnisse ausgestorbener, verschollener und gefährdeter Tier-, Pflanzen- und Pilzarten, Pflanzengesellschaften sowie Biotoptypen und Biotopkomplexe.
  • In Deutschland sind vor allem die Roten Listen des Bundes und der Bundesländer von Bedeutung. Informationen  hierzu bietet das Bundesamt für Naturschutz (BfN)
  • Eine weltweit umfassende Informationsquelle ist die von der Internationalen Union für Naturschutz (IUCN) erstellte Rote Liste der bedrohten Arten

Rotifera

  • aus dem Lateinischen: "rota" (Rad) und "ferre" (tragen), wörtlich: "die Radträger"
  • deutsche Bezeichnung: Rädertierchen
  • ein Stamm innerhalb der Vielzelligen Tiere (Metazoa) mit ca. 2.000 beschriebenen Arten
  • Rädertierchen sind zumeist 0,1 bis 0,5 Millimeter lange Tiere mit genetisch festgelegter, gleich bleibender Anzahl von Zellen
  • Am Kopf befinden sich bewegliche Wimpernkränze, das namensgebende Räderorgan, das sowohl der Fortbewegung als auch zum Einstrudeln von Nahrungsteilchen dient

RTG-Regel

  • Abkürzung für Reaktionsgeschwindigkeit-Temperatur-Regel, die 1884 vom niederländischen Chemiker Jacobus Henricus van 't Hoff beschrieben wurde und daher auch als Van 't Hoff'sche Regel bekannt ist
  • ist eine Faustregel für Naturwissenschaften, die besagt, dass sich die Reaktionsgeschwindigkeit in etwa verdoppelt, wenn die Temperatur um 10 Grad erhöht wird
  • In der Biologie lässt sich die RTG-Regel anwenden auf Stoffwechselprozesse und auf die Reaktion von Enzymen
    • Je wärmer die Umgebung einer Pflanze ist, desto schneller kann sie Kohlenstoffdioxid in Sauerstoff umwandeln
    • Mit der RGT-Regel läst sich die geringe Aktivität von wechselwarmen Tieren, zum Beispiel Reptilien, bei niedrigen Temperaturen erklären und die blitzartige Reaktion der selben Tiere bei höheren Temperaturen. Auch bei Fluginsekten, wie Bienen und Fliegen kann man beobachten, dass sie sich bei Temperaturen unter 10°C kaum bewegen und bei 35°C sehr schnell unterwegs sein können

Rudiment

  • aus dem Lateinischen: "rudimentum" (Anfang, erster Versuch, Probestück)
  • in der Biologie ist ein Rudiment ein teilweise oder komplett funktionslos gewordenes rückgebildetes, aber noch vorhandenes Merkmal
  • Beispiele für menschliche Rudimente:
    • Weisheitszähne:
      Alle ursprünglichen Plazentatiere besaßen 44 Zähne: in jeder Kieferhälfte drei Schneidezähne, einen Eckzahn, vier Vorderbackenzähne und drei Backenzähne. Alle heute lebenden Altweltaffen und auch der Mensch haben nur 32 Zähne. Die beim Menschen noch immer anhaltende Reduzierung der Zahnzahl ging schon vor mehreren Millionen Jahren einher mit einer Verkleinerung der Schnauze und der Eckzähne. Die Weisheitszähne sind also ein nicht mehr benötigtes Überbleibsel als Folge der evolutionären Entwicklung
    • Steißbein:
      Das Steißbein besteht aus 2 bis 8 Steißwirbeln, die bei den meisten Menschen aber durch Synostose zu einem einheitlichen Knochen verschmolzen sind. Auch die typischen Merkmale von Wirbeln sind weitestgehend zurückgebildet. Das Steißbein wird als Rudiment der Schwanzwirbel der Wirbeltiere angesehen, die sich im Laufe der menschlichen Entwicklung zurückgebildet haben




A - B - C - D - E - F - G - H - I - J - K - L - M - N - O - P - Q - R - S - T - U - V - W - X - Y - Z