Fachbegriffe mit dem Anfangsbuchstaben P

Erläuterungen und ergänzende Informationen, u.a. aus den Bereichen Herpetologie, Ökologie, Geologie und Medizin

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Paarhufer

Parasiten

  • aus dem griechischen "pará" (neben) und "sitos" (essen)
  • Pflanzen oder Tiere, die sich auf Kosten anderer Lebewesen (dem Wirt) ernähren
  • Parasiten sind in hohem Maße spezialisierte Lebewesen. Ihr Habitat ist in der Regel auf einige wenige Wirtsarten beschränkt, häufig auf nur eine Wirtsart. Der Wirt wird dabei in seiner Gesundheit oder seinem Wohlbefinden geschädigt, bleibt aber in der Regel am Leben

Paratypus

  • aus dem griechischen "para" (bei, neben, gegen) und "typos" (Typ, Prägung)
  • zusätzliches, ergänzendes Belegexemplar zu einer Art
  • dienen zumeist dazu, die Stabilität bzw. Variation von Merkmalen zu dokumentieren
  • ergänzend wird der jeweilige Fundort (Terra typica) dokumentiert
  • Beispiel:
    • Phelsuma modesta isakae (Glattbäuchiger Isaka-Taggecko) [MEIER 1993]
    • Belegexemplar: Museum Alexander König, Bonn
    • Holotypus: ZMFK 54981
    • Paratypen: ZMFK 54514-15, 55119-21
    • Terra typica: Isaka, Südost-Madagaskar
  • siehe auch:

Parthenogenese

  • aus dem griechischen "parthénos" (Jungfrau) und "genesis" (Erzeugung, Geburt)
  • deutsche Bezeichnung: Jungfernzeugung
  • die Nachkommen entstehen aus einzelnen unbefruchteten Eizellen
  • Hormone täuschen der unbefruchteten Eizelle eine Befruchtungssituation vor, worauf diese sich zu teilen beginnt und zu einem Organismus heranreift

Pauropoda

  • aus dem griechischen "pauros" (wenig) und "podós" (Fuß)
  • deutsche Bezeichnung: Wenigfüßer
  • eine Klasse von maximal 2 mm langen Tieren innerhalb der Myriapoda (Tausendfüßer) mit ca. 540 Arten

Perissodactyla

  • aus dem Griechischen: "perissós" (ungerade) und "daktylos" (Finger)
  • Deutsche Bezeichnung: Unpaarhufer
  • eine Ordnung innerhalb der Klasse der Säugetiere (Mammalia)
  • Typisches Merkmal ist die meist ungerade Anzahl von Zehen
  • Zu den Unpaarhufern zählen Pferde, Tapire und Nashörner
  • siehe auch Artiodactyla (Paarhufer)

Petroglyphe

  • aus dem Griechischen: "petros" (Stein) und "glýphein" (schnitzen)
  • ein in Stein gearbeitetes Felsbild aus prähistorischer Zeit
  • Anders als bei der Felsmalerei ist eine Petroglyphe in den Untergrund eingetieft. Es gibt drei Grundtechniken zur Herstellung von Petroglyphen, die auch am gleichen Motiv angewandt sein können:
    • Gravieren (oder Ritzen) bezeichnet das Eintiefen von dünnen Linien in das Gestein mit Hilfe eines harten Gegenstandes
    • Schaben (oder Schleifen) bezeichnet das Eintiefen von Flächen durch reibende Bewegungen
    • Picken (oder Punzen) bezeichnet das Eintiefen von Flächen durch schlagende oder klopfende Bewegungen, wobei ein sehr unebenes Relief entsteht

pH-Wert

  • Abkürzung für: pondus hydrogenii oder potentia hydrogenii
  • deutsche Bezeichnung: Potential des Wasserstoffs
  • ein Maß für die Wasserstoffionen-Konzentration: Je höher die Konzentration der Wasserstoffionen, desto niedriger ist der pH-Wert
  • Der pH-Wert wird auf einer Skala von 0 bis 14 gemessen:
    • <7: sauer
    • =7: neutral
    • >7: alkalisch oder basisch 
  • Der pH-Wert gesunder Haut liegt zwischen 4 und 6,5

Phasmatodea

  • aus dem Griechischen: "phasma" (Gespenst)
  • deutsche Bezeichnung: Gespenstschrecken oder Phasmiden
  • eine Ordnung von pflanzenfressenden Insekten innerhalb der Neoptera (Neuflügler) mit ca. 3.400 Arten
  • Bilder gibt es in unserer Galerie der Gespenstschrecken

Phoronida

  • deutsche Bezeichnung: Hufeisenwürmer
    • Der Name bezieht sich auf den charakteristischen, U-förmig gekrümmten Tentakelapparat, mit dem die Tiere ihre Nahrung filtrieren
  • eine zu den Urmündern (Protostomia) gehörende Gruppe wurmartiger Organismen mit ca. 20 Arten

Phthiraptera

  • aus dem Griechischen: "phtheir" (Laus), "a" (Verneinung, Abwesenheit von) und "pteron" (Flügel), wörtlich "flügellose Laus"
  • deutsche Bezeichnung: Tierläuse oder Lauskerfe
  • eine Ordnung von parasitisch lebenden Insekten innerhalb der Neoptera (Neuflügler) mit ca. 3.500 rezenten Arten, u.a. die Kopflaus
  • Die Tiere werden zumeist 1 bis 6 mm groß, sind flügellos und haben kurze Beine mit Klammermechanismen, um sich am jeweiligen Wirt festhalten zu können

Phytomimese

  • aus dem Griechischen: "phyton" (Pflanze) und "mímēsis" (Nachahmung)
  • eine besondere Art der Mimese, bei der ein Lebewesen die Form einer Pflanze oder von Teilen einer Pflanze nachahmt
  • Beispiele:
    • Stabschrecken, die dünne Äste nachahmen
    • Wandelnde Blätter, die sich exakt wie die Blätter eines Baumes oder eines Strauches verhalten

phytophag

  • aus dem Griechischen: "phyton" (Pflanze) und "phagein" (fressen)
  • bedeutet: sich von Pflanzen ernährend, Pflanzen fressend

Pinealauge

  • alternative Bezeichnung: Scheitelauge
  • ist ein nach oben zeigendes lichtempfindliches Organ auf dem Scheitelbein des Schädels, das bei ursprünglichen Wirbeltieren als Lichtsinnesorgan zur Wahrnehmung von Helligkeitsunterschieden diente, möglicherweise auch für das Erkennen von Bewegungen und so zum Schutz vor Fressfeinden wie zum Beispiel Greifvögel
  • Bei einigen rezenten Arten noch heute erhalten, u.a. bei einigen Leguanarten, Brückenechsen und Neunaugen
  • besteht wie ein gewöhnliches paariges Auge aus Linse, Netzhaut und Sehnerv, allerdings ohne Iris
  • liegt nicht frei, sondern ist unter der Haut verborgen
  • wird häufig als "drittes Auge" bezeichnet

Placozoa

  • aus dem Griechischen: "placo" (flach) und "zóon" (Tier), wörtlich: "flache Tiere"
  • deutsche Bezeichnung: Plattentiere oder Scheibentiere
  • Die im Durchmesser max. 3 Millimeter kleinen Tiere besitzen einen flachen, scheibenförmigen Körper und erinnern an Amöben, u.a. durch die beständige Veränderung ihrer Form
  • Eine echte Körpersymetrie existiert nicht. Vorne, hinten, rechts oder links können nicht definiert werden. Lediglich Rücken- und Bauchseite lassen sich strukturell als auch funktionell unterscheiden
  • Ein "ausgewachsenes" Tier besteht aus bis zu 1000 Zellen, die sich aus sechs verschiedenen Zelltypen zusammensetzen. Trennt man die einzelnen Zellen, finden sie im Reagenzglas wieder zu einem kompletten Organismus zusammen. Werden mehrere Tiere zertrennt und vermischt, entstehen auch hier wieder komplette Organismen, wobei die es passieren kann, dass Zellen eines bestimmten Tieres jetzt Teil eines anderen sind.
  • Sie können sich nahezu unbegrenzt durch ungeschlechtliche Fortpflanzung klonen. Damit ist ihre Lebensspanne potenziell unendlich

Plathelminthes

  • aus dem Griechischen: "platys" (platt) und "helminthes" (Würmer)
  • deutsche Bezeichnung: Plattwürmer
  • eine zu den Urmündern (Protostomia) gehörende Gruppe abgeplatteter Organismen mit ca. 20.000 Arten, darunter Bandwürmer (Cestoda), Hakensaugwürmer (Monogenea), Saugwürmer (Trematoda) und Strudelwürmer (Turbellaria)
  • Es sind meist kleine Tiere,
    • freilebende Arten überwiegend zwischen 0,4 und 5 Millimeter lang
    • parasitische Arten zwischen 0,15 und 30 Millimeter lang
    • nur wenige erheblich größere Arten wie der parasitische Fischbandwurm (Diphyllobothrium latum), der bis zu 20 Meter lang wird

Plecoptera

  • aus dem Griechischen: "plekein" (weben, flechten) und "pteron" (Flügel), wörtlich: "geflochtene Flügel"
  • deutsche Bezeichnung: Steinfliegen
  • eine Ordnung von Insekten innerhalb der Neoptera (Neuflügler) mit ca. 3.500 Arten

poikilotherm

  • aus dem Griechischen: "poikilos" (wechselnd, vielfältig) und "thermos" (warm)
  • deutsche Bezeichnung: wechselwarm
  • Poikilotherme Tiere haben keine konstante Körpertemperatur, sie entspricht mehr oder weniger der Umgebungstemperatur
  • Wechselwarme Tiere sind bei Kälte weniger aktiv als bei Wärme (siehe RGT-Regel).
  • Einige poikilotherme Tiere können die Körpertemperatur durch ihr Verhalten beeinflussen, z. B. durch das gezielte Aufsuchen sonniger oder schattiger Plätze.
    • Strumpfbandnattern überwintern in dichten Knäuel um sich gegenseitig aufzuwärmen.
    • Staatenbildende Insekten, wie Ameisen, Bienen oder Termiten erzeugen Wärme durch Muskelzittern oder sorgen im Stock bzw. Bau durch Lüftung oder Flügelschlag für Kühlung

Population

  • aus dem Lateinischen: "populus" (ein Volk)
  • die Gesamtheit aller Individuen,
    • derselben Art
    • in einem bestimmten Areal
    • die über mehrere Generationen genetisch verbunden sind

Porifera

  • aus dem Lateinischen: "porus" (Pore) und "ferre" (tragen)
  • deutsche Bezeichnung: Schwämme
  • ein Stamm innerhalb der Vielzelligen Tiere (Metazoa) mit ca. 9.000 Arten
  • Schwämme haben keine Organe und keine Neuronen zur Verarbeitung von Signalen
  • Sie leben sessil in Meeresgewässern, nur wenige im Süßwasser und ernähren sich überwiegend durch Filtration

Prädator

  • aus dem Lateinischen: "praedatio" (Beutemachen, Plündern, Rauben)
  • ein Organismus, der einen anderen zum Zweck der Nahrungsaufnahme nutzt und dabei meist tötet
  • Als Prädatoren werden nicht nur klassischen Räubertiere (z.B. Katzenrtige, Hundeartige, Greifvögel), sondern auch
    • Fleischfressende Pflanzen
    • Fleischfressende Pilze
    • Parasiten (z.B. Bandwürmer, Läuse)
    • Körnerfresser (z.B. Finken, Meisen, Sperlinge)
    • Weidegänger (z.B. Schafe, Kühe, Schnecken)

Priapulida

  • deutsche Bezeichnung: Priapswürmer oder Rüsselwürmer
  • ein Stamm wurmartiger Tiere mit einem verdickten rüsselartigen Kopf, deren Länge zwischen 0,05 Zentimetern und 39 Zentimetern beträgt
  • Priapswürmer leben im oder auf dem Meeresboden in einer sauerstoffarmen Umgebung
  • Der Name stammt vom griechischen Fruchtbarkeitsgott Priapos (Sohn des Dionysos und der Aphrodite), der gewöhnlich mit einem enormen Penis dargestellt wird. Das Aussehen der Priapswürmer erinnert an das männliche Geschlechtsorgan. In der Systema Naturae wurden sie daher als Priapus humanus (Menschlicher Penis) bezeichnet

Protostomia

  • aus dem Griechischen: "prōtos" (erster, frühester oder primitiver) und "stoma" (Mund)
  • deutsche Bezeichnung: Urmünder
  • eine von zwei Gruppen innerhalb der Nierentiere (Nephrozoa), neben der Gruppe der Neumünder (Deuterostomia)
  • Merkmale:
    • in der Embryonalentwicklung geht der Mund aus dem schlitzförmigen Urmund hervor, der Anus bricht sekundär durch oder er entsteht aus dem hinteren Teil des Urmundes
    • das zentrale Nervensystem (ZNS) liegt ventral (bauchseitig)
  • zu den Urmündern zählen u.a. Fadenwürmer, Korsetttierchen, Ringelwürmer, Plattwürmer und Gliederfüßer (Arthropoda)

Protura

  • aus dem Griechischen: "prōtos" (erster, frühester oder primitiver) und "oura" (Schwanz)
    • Der Name bezieht sich auf das Fehlen von Cerci am Hinterleib
  • deutsche Bezeichnung: Beintastler
    • bezieht sich auf das vordere Beinpaar, das nicht zum Laufen benutzt, sondern erhoben getragen wird und wahrscheinlich die Funktion von Antennen besitzt
  • eine Klasse von Tieren innerhalb der Sechsfüßer (Hexapoda) mit etwa 800 Arten
  • Merkmale:
    • werden 0,5 bis 2,5 Millimeter lang
    • sind meist weiß oder farblos durchscheinend, selten gelb oder orange
    • Augen, Ocellen und Antennnen fehlen
    • leben vor allem im Boden, etwa bis in eine Tiefe von zehn Zentimetern

proximal

  • aus dem Lateinischen: "proximus" (nächster)
  • Lage- und Richtungsbezeichnungen in der Anatomie: zum Körperzentrum hin
  • weitere Lage- und Richtungsbezeichnungen:

PSG

  • Abkürzung für Phasmid Study Group
  • Die Phasmid Study Group wurde 1980 gegründet. Die mehr als 500 Mitglieder aus über 30 Ländern beschäftigen sich mit der Ordnung der Gespenstschrecken. Sie haben eine international einheitliche Liste etabliert, in der über 280 in Terrarien gehaltene Arten beschrieben sind
  • zur PSG-Homepage

Psocoptera

  • aus dem Griechischen: "psokos" (abnagen, abreiben) und "pteron" (Flügel)
  • deutsche Bezeichnung: Staubläuse
  • eine Ordnung von Insekten innerhalb der Neoptera (Neuflügler) mit ca. 5.600 rezenten Arten
  • Merkmale:
    • Körpergröße von 0,7 bis 4 Millimeter mit langen, fadenförmigen Antennen
    • sind in der Lage aktiv Wasserdampf aus der Luft zu absorbieren, daher bevorzugen sie einen Lebensraum mit hoher relativer Luftfeuchtigkeit
    • leben in der Natur an Pflanzen, unter Rinden, an Baumstämmen und Totholz und ernähren sich von Pilzen, Flechten, Algen und totem Material
    • sind auch in Gebäuden zu finden,
      • zum Beispiel zwischen Büchern, an Lebensmitteln, an Tapeten
      • Schäden durch Frass entsteht zumeist nicht. Wenn sich aufgrund von Feuchtigkeit Pilzsporen entwickeln, bilden diese einen Schimmelpilzrasen, den die Staubäuse abgrasen

Pterygota

  • aus dem Griechischen: "pterugōtós" (geflügelt), von "pteron" (Flügel)
  • deutsche Bezeichnung: Fluginsekten
  • umfasst alle Insekten die, mit Flügeln am Mesothorax (mittleres Segment des Brustbereiches) und am Metathorax (hinteres Segment des Brustbereiches) ausgestattet sind, einschließlich derer, die das Flugvermögen im Laufe der Evolution wieder verloren haben, wie zum Beispiel Flöhe und Tierläuse

Pycnogonida

  • aus dem Griechischen: "pycno" (dicht), "gony" (Knie) und "ides"(Mitglied einer Gruppe)
    • alternative Bezeichnung "Pantopoda", sinngemäß "besteht nur aus Beinen"
  • deutsche Bezeichnung: Asselspinnen
  • eine Klasse von marinen Tieren innerhalb der Gliederfüßer (Arthropoda) mit ca. 1.300 Arten
  • trotz der deutschen Bezeichnung "Asselspinnen" und der englischen Bezeichnung "sea spiders" gehören sie nicht zu den Spinnentieren. Die verwirrenden Namen sind zurückzuführen auf das an Spinnen erinnernde Aussehen:
    • zumeist 4 Beinpaare, einige Arten auch 6 Beinpaare
    • relativ lange Beine im Vergleich zum einem winzigen Körper




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